Der Versuch eine komplexe Situation, ohne die politischen Interessen zu berücksichtigen, darzustellen.
Die Diskussion über alternativen Energien wie Biokraftwerke oder Speichersysteme, die uns vielleicht in 10 Jahren helfen würde, aber akut nur Luftblasen sind, bringen gar nichts.
Auch die kurzfristige Entlastungspakate bringen nichts, wenn vorauszusehen ist, dass unsere Energieversorgungkrise noch Jahre dauern.
In so eine Krise sollte die Regierung keine Pflaster kleben, sondern analysieren, nachdenken, nachdenken, nachdenken und dann einen Lösungsweg einschlagen.
Zur Analyse gehört die wahren Gründe zu benennen. Die weltweite Finanzblase, die spätestens 2008 mit Lehmann aufgeblasen wurde, drohte zu platzen. Durch das Drucken der Notenbanken wurden zwar die Staatsschulden eingedämmt, aber dafür die Finanzmärkte mit Geld geflutet. Gerade als die Zentralbanken anfingen die Gefahr der Inflation, die das Fluten der Finanzmärkte bewirkt hat, zu bekämpfen, kam Corona.
Durch die Pandemiebekämpfung wurden wieder mit frisch gedrucktem Geld Rettungspakete geschürt und die Wirtschaft weltweit in einen Schlafzustand gebracht. Geld wurde verteilt, konnte aber aus Mangel an Möglichkeiten nicht ausgegeben.
Durch das Runterfahren der Weltwirtschaft wurden die Lieferketten stark gestört.
Wie dann die Pandemie in Sommer 2021 gebändigt geglaubt wurde, wollten die Menschen den Konsum nachholen, aber die Lieferketten waren immer noch gestört.
Um den Bedarf der Konsumenten zu befriedigen wurde die Wirtschaft, vor allem in Fernost, schnell wieder hochgefahren. Dadurch stieg der Energiebedarf in China und Indien massiv und trieb die Preise in die Höhe.
Zwischenzeitlich bahnte sich der Ukrainekrieg an und die NATO-Staaten, vor allem die USA und die EU fingen an Sanktionspakete zu schnüren. Trotz Warnungen die Energielieferungen nicht zu sanktionieren, setzten sich die Falken durch und sanktionierten zwar nicht die Lieferungen, störten aber die Zahlungsmöglichkeit und die Logistik von Energie aus Russland. Russisches Energielieferungen durfte nicht mehr von Versicherungskonzerne versichert werden, das SWIFT-System störte die Bezahlung und das Anfahren von Häfen wurde auch sanktioniert. Das Gas aus Pipeline war nicht sanktioniert, aber der "Ostblock" verlangte ein Boykott von russischen Energieträger.
Am Anfang des Ukrainekriegs wurde eine riesen Kampagne gefahren um die Bevölkerungen der NATO-Staaten hinter den Regierungen, gegen Russland, zu versammeln.
Diese Situation nutze unsere Regierung, allen voran die Grünen, die das Aussenministerium und das wichtige Wirtschaftsministerium, was auch für die Energie zuständig ist, ihrer Agenda des Umstiegs auf Erneuerbaren einen Boost zu verpassen.
Ohne darüber nachzudenken, mitten in einer Wirtschaftskriese durch gestörte Lieferketten und der entstandenen Energieknappheit auf der Welt, stoppten sie dein Kauf von russischer Energie, um Russland zu "ruinieren", und befahlen dem European Hub alles an Gas vom Markt aufzukaufen. Koste es was es wolle. Gas, was garnicht zusätzlich auf dem Markt ist.
Die Märkte reagierten wie Märkte nun mal in unserem System reagieren wenn ein begehrtes Produkt rar ist. Der Gaspreis explodierte und durch das Konstrukt Merrit-Order auch die Strompreise. Gleichzeitig, Shit happens, legte die diesjährige Wetterlage die Kühlung der Atomkraftwerke und den Transport von Kohle und ÖL über Wasserwege, lahm. Gerade in dem Zeitraum, in dem geplant war die Speicher zu füllen, werden die Bürger zwar zum gassparen animiert, aber gleichzeitig wird der meiste Strom aus Gas produziert.
Damit der normale Bürger nicht merkt in was für eine Bredouille er durch dieses Mismangment geraten ist, wird er durch die Diskussion erst über die Gasumlage, dann über die MwSt auf die Gasumlage und sonstigen Nebelkerzen bei Laune gehalten.
"Es ist ja alles nicht so schlimm, wir schnüren Hilfspakete".
Und dann gibt unser Wirtschaftsminister auch noch zu, dass er den Markt nicht versteht.
Der Schaden ist schon riesengroß. End wenn nicht bald eine Lösung gefunden wird, und nicht darüber diskutiert wird wie es in 10 Jahren sein könnte, ist die EU in 10 Jahren eine Dritte-Welt-Region.
Daran ändert auch keine Übergewinnsteuer, MwSt-Ermäßigung oder sonstige Umverteilungsmechanissmen. Der Energiemarkt muss kurzfristig entspannt werden. Aber dem steht der Wille Russland zu ruinieren entgegen.