So ganz verstehe ich das System immer noch nicht. Das Prinzip der Börse ist doch, dass man da kauft wo es am billigsten ist. Natürlich kann es zu Spekulationseffekten führen. Aber so?
Die Strom-Einkäufer würden doch in einer vernünftigen Marktwirtschaft erstmal da kaufen wo es günstig ist. Also erstens den billigen Wind- und Solarstrom. Anbieter, die den zu teuer machen werden dann erst später nachgefragt. Erst bei Knappheit steigt der Preis und Einkäufer müssten für kritische Restmengen dann eben mehr zahlen. Etwa bei Windflauten und nachts ohne Sonne. Das ist natürlich hochdynamisch, aber irgendwie muss sich doch der Preis einpendeln.
Nehmen wir an, es gebe gerade keinen Strom-Mangel. Dann würden doch nicht die teuersten Anbieter den Preis bestimmen, sondern andere könnten sie unterbieten. Schließlich will keiner leer ausgehen und manche Kraftwerke laufen einfach durch und müssen den Strom loswerden.
Wo ist mein Denkfehler? Warum bestimmt der teuerste den Preis? Gibt es einen Zwang per Börsenregel? Habe ich Effekte übersehen? Wie passt das zur Marktwirtschaft? Könnte man es auch anders lösen?
Natürlich bestimmt nicht nur der Billigste den Preis, das ist klar, denn die billigsten Kraftwerke könnten nicht die gesamte Strommenge liefern. Aber eine Börse sollte doch im Schnitt zu vernünftigen Preisen führen, solange kein größerer Mangel an Anbietern herrscht.
Aus vergangenen Jahren war immer zu hören, wir in Deutschland haben Strom-Überproduktion und exportieren daher viel in Nachbarländer.