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  • Zynischer Beobachter

mehr als 1000 Beiträge seit 21.01.2007

Re: nur gut, wenn gesinnungskonform?

goldeneye_1 schrieb am 5. November 2015 00:33

> > Du kannst es offensichtlich nicht! Der Kontext ist relevant. Lässt Du
> > ihn beim Zitieren aus, dann muss ich Verfälschungsabsicht annehmen.
> Dann könnte man nie zitieren, da immer ein Stück Kontext fehlt.

> > Die Antithese von Herrn Flassbeck ist Lohnzurückhaltung als Ursache
> ... wollen wir das jetzt bis zum jüngsten Gericht spielen? Ich sage,
> er traut sich nicht, Du er will nicht.

Immer schön Worte verdrehen. Ich sagte, er _braucht_ nicht, wozu
denn? Er hat ja nie bezweifelt, dass die Firmenstrukturen so sind wie
sie Frau Marin darstellt. Er hat lediglich gesagt, dass sie auch vor
2000 bereits so waren.

> > Vielen Dank. Und welche Teile sind dort jetzt relevant. Ich lese mir
> > doch nicht diese Durcheinander komplett durch, 
> Nun, dann wirst Du wohl weiter Deine Vorurteile pflegen müssen. Oder
> lies und urteile.

Du hast ja anscheinend alles gelesen. Dann dürfte es ja ein leichtes
sein, mir mit ein paar Zitaten oder Verweisen auf relevante
Textstellen auf die Sprünge zu helfen.

> > Und dank der Agenda 2010 gab es auch massiven Druck auf Lohnarbeit.
> Du weißt aber schon, wann die Agenda 2010 umgesetzt wurde, oder? Die
> Hälfte der Periode war da bereits rum. Außerdem wirkt die Agenda
> nicht in Spanien.

Sie braucht auch nicht in Spanien (direkt) wirken. Sie ist ja
schließlich für den deutschen Wettbewerbsvorteil entscheidend
mitverantwortlich. Hätte Spanien eine solche gehabt, dann wäre D ihm
gegenüber ja nicht mehr im Vorteil.

> > Und warum schwächelt dann der Binnenmarkt weiterhin? Die Produkte
> > müssten ja billiger geworden sein,
> Nun, es gibt mehr Anleitung für gleiches Geld. Schau Dir mal die
> Standardausstattung eines VW Golf von 2000 und von 2008 an.

Und inwiefern erklärt das jetzt die Binnenmarktschwäche?

> > gleichkommt, da ja in Deiner Argumentation die zur Verfügung stehende
> > Menge Geld zum Kauf von Waren konstant bleibt.
> > Und wenn die Produktivitätsvorteile durch weniger Lohn oder
> > alternativ durch höhere Produktivität bei gleichem Lohn erzielt
> > werden, dann drückt das auf die Binnennachfrage.
> Ich behaupte nicht das Gegenteil. Hat nur nichts mit dem Export zu
> tun.

Natürlich hat es das. Die gleiche Steigerung der Produktivität auf
Kosten der Löhne stellt einen Wettbewerbsvorteil auf dem Weltmarkt
und speziell auf dem EU-Binnenmarkt dar.

> > Und warum wirkt dann der gleiche Erfolgsmechanismus nicht genauso im
> > Binnenmarkt? 
> Wie sollte es das? Auf dem Binnenmarkt konkurrieren deutsche
> Unternehmen im Großen und Ganzen unter gleichen Bedingungen
> miteinander.

Ja und. Die Produktivitätsvorteile werden doch angeblich an die
Verbraucher weitergegeben. Aber wo nicht ausreichendes
nachfragewirksames Einkommen, da eben auch schwache Binnennachfrage.

> Im Ausland konkurrieren sie bei mit Unternehmen mit
> ineffizienteren Methoden und können diese verdrängen - auf Märkten,
> die sie noch nicht voll ausgeschöpft haben. Das ist doch das perfide.

Also halten wir fest: die geringeren Lohnstückkosten, aufgrund der
höheren Produktivität, stellen einen Wettbewerbsvorteil dar.

> > Ich habe hier jedenfalls keine herabwürdigende Anrede verwendet, um
> > mein Gegenüber klein zu machen.
> ... " Stümmelzitierer"?

Das ist ja wohl keine Herabwürdigung, sondern ein zarter Hinweis (mit
dem Holzhammer) auf Deine verfälschende Zitierweise.

> > Der "Vorsprung" (bei niedrigen Lohnstückkosten) den D gegenüber E
> spielt keine Rolle. Vergleiche DE/P1 mit DE/P2 und E/P1 mit E/P2

Gut also mal in Zahlen:
DE/P1: +19%; DE/P2: 19% * 1,14 (Anstieg von 2009-2013 bez. auf 2008)
= +22% bezogen auf 2000
E/P1: +48%; E/P2: 48% * 1.04 = +50%

Also sind in Spanien die Löhne seit 2000 um etwa 50% in der gesamten
Periode von 2000-2013 gestiegen, in Deutschland nur um 22%.

> > Lohnstückkosten. Weil pro Stück erzeugten Produkts weniger Lohn als
> > in anderen Ländern anfällt ist auch der Stückpreis geringer. Deshalb
> > werden eben lieber die günstigeren Produkte importiert als die
> > verhältnismäßig teureren aus den Konkurrenzländern.
> die Produktivität steigt, die Löhne bleiben nahezu konstant. Warum
> steigt die Produktivität, schneller als in Spanien usw.? Das ist doch
> hier die Frage.
Weil mehr Produktivität verlangt wird, ohne diese entsprechend zu
honorieren. Lohnstückkosten sind also gesunken.

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