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mehr als 1000 Beiträge seit 13.01.2000

die Vorgeschichte

Als Macris Praesidentschaft begann, war das Land schon schwerstens verschuldet, nur wurden viele dieser Schulden von der Vorgaengerregierung (Kirchner) verleugnet

Macri beglich viele dieser verstreuten Schulden und bezahlte das mit guenstigen Krediten. Die guenstigen Kredite erhielt er, weil er sich sehr market-friendly zeigte.

Das haette klappen koennen, um Argentinien aus der Krise zu fuehren, denn im internationalen Vergleich waren die Schulden nicht so gross. Leider kam dann 2017/2018 eine doppelte Missernte dazwischen.

Deshalb, und wegen einer auf Draengen der Opposition eingefuehrten Kapitalertragsteuer, zogen sich die meisten Geldgeber zurueck, und Macri musste sich an den IMF wenden.

Selbst dann war die Schuldenlast nicht groesser als das, was Laender wie Spanien oder Frankreich, als ganz normal betrachten. Macri musste aber auch einen haerteren Sparkurs fahren, um die in Argentinien traditionell grotesk aufgeblaehten Ausgaben der oeffentlichen Hand etwas zu drosseln.

Das nahm ihm das Wahlvolk uebel, und in den Vorwahlen im August 2018 wurde ihm ein boeser Denkzettel verpasst, von dem er sich bis zu den Wahlen im Oktober nicht erholen konnte.

Am Tag nach den Vorwahlen stimmten die Maerkte ab, und brachten klar zum Ausdruck, dass sie Fernandez weit weniger trauen als dem gluecklosen Macri. Dieses Misstrauen besteht weiterhin, denn hinter Alberto Fernandez steht Christina Kirchner als Vizepraesidentin, und die steht fuer Kleptokratie vom Feinsten.

Nun muss Fernandez also versuchen, die Schulden abzustottern, ohne auf internationales Wohlwollen hoffen zu koennen, bzw. sich dieses Wohlwollen erst mal zu erkaufen.

Deshalb hat er schon in den ersten Tagen seiner Regierung brutale Steuererhoehungen und eine Streichung von Sozialleistungen eingefuehrt. Einem "neoliberalen" Macri haette man derlei nie verziehen, und es haette wueste Ausschreitungen gegeben. Ein "sozialistischer" Fernandez kommt mit solchen Sachen durch.

Mit all dem kommt auch neuer Protektionismus, und die Leute um Cristina arbeiten weiter fleissig daran, das Land auf das Attraktivitaetsniveau von Russland unter Brezhnev zu bringen.

Man muss also damit rechnen, dass die Industrie erst mal einen kleinen Aufschwung haben wird, schlicht weil den Leuten alle Moeglichkeiten genommen werden, ihre Geld zu sparen, und sie es moeglichst rasch ausgeben muessen, um so wenigstens der Inflation zu entkommen, aber das foerdert im Endeffekt v.a. die Industriezweige, die nicht konkurrenzfaehig sind, waehrend die, die auch international mitreden koennen, abgewuergt werden.

Man kann sich an dieser Stelle schon mal ueberlegen, welche Plaene die beiden Fernandez (Alberto und Cristina) fuer den Tag haben, an dem das Volk merkt, wie der Hase laeuft. Denn so einfach wieder abwaehlen werden sie sich nicht lassen.

- Werner

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