vergehen noch gut 100 Jahre.
Nichteinmal die, die heute geboren werden, werden das volle Ausmaß der Katastrophe erleben.
Und die Katastrophe wird kommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wir - als Menschheit - sind nämlich nicht in der Lage den CO2-Ausstoß wirksam zu reduzieren. Wir schaffen es nicht, die Menschheit ist zu gierig dazu.
Es ist uns glücklicherweise gelungen, den Wohlstand etwas weiter auszubreiten und die Armut ein wenig zurückzudrängen - doch nun müssen wir mit der Konsequenz leben, dass die ehemaligen Armen nicht mehr zufrieden sind, mit einer Wohnung aus Stroh und Scheiße und mit einem Essen aus Hirsestampf. Die wollen nun "richtiges" Essen, streben nach Fleischkonsum und auch der sonstige "Luxus" - egal wie niedrig der im Grunde sein mag - produziert zusätzliches CO2.
Dazu kommt, dass die Weltbevölkerung zwar immer langsamer, doch eben noch immer wächst. Jeder zusätzliche Mensch will leben, d. h. Essen, Kleidung, Wohnung - und all das ist nicht ohne zusätzlichen CO2-Ausstoß zu haben.
Und wir selbst, im wohlhabenden Westen? Wir sind nicht bereit dazu uns einzuschränken. Wir wollen, wie gerade erkennbar, z. B. unverändert im Urlaub in die Flieger steigen, anderen Ländern auf die Nerven fallen, dabei ordentlich die Umwelt versauen und CO2 erzeugen. Das Klima ist uns scheißegal, wenn es um Saufen auf Malle geht. Und was hilft es auch, wenn jemand einerseits auf seinen Porsche-Chayenne verzichtet, aber stattdessen sich einen Pool samt Sauna in den Keller bauen lässt?
In den meisten Staaten dieser Welt ist Klimaschutz kein Thema. Denn der Hunger nach Energie steigt weiterhin. China ist führend im Ausbau mit Solaranlagen, baut aber gleichzeitig auch mindestens 10 neue Kohlekraftwerke.
Dieser Planet wird 2100 über 3 Grad heißer sein. Mit allen dazugehörenden Konsequenzen. Punkt. Komm damit klar oder werde halt wahnsinnig. Aber es WIRD so sein.
Der Meeresspiegel wir über 60cm höher liegen und das wird besonders in Asien fruchtbares Land vernichten.
Es wird Gebiete geben, die aufgrund der anhaltenden Hitze im Sommer einfach nicht mehr bewohnbar sein werden.
Die großen Winde, welche die Atmosphäre um den Planeten treiben, werden nachlassen. Denn Wind entsteht durch Temperaturunterschied, doch dieser nimmt ab. Dafür werden lokale Extremwetterereignisse sich stark vermehren, denn eine heißere Atmosphäre nimmt mehr Energie und mehr Wasser auf. In Verbindung mit verlangsamten Großströmungen kann das Wetter lange Zeit unverändert bleiben. D. h. anhaltende Hitzewellen wechseln mit wochenlangem Regen ab.
Das alles wird die Landwirtschaft unter Druck setzen. Es wird schwieriger werden, die Menschheit zu ernähren.
Positiv kann man sehen, dass heutige Permafrost-Böden sich langsam in Ackerland verwandeln. Leider vergehen viele Jahrzehnte, bis der Sumpf aus vermodernden Eiszeit-Pflanzen von modernen Landwirtschafts-Maschinen befahren werden kann. Bis dahin werden die Permafrost-Böden durch zusätzliches CO2 und Methan die Situation verschärfen.
Die Wüsten werden weiter in die gemäßigten Zonen wandern, doch auch der grüne Äquator-Gürtel wird (vermutlich) breiter werden. Denn in der Summe wird es weltweit mehr regnen. Vielleicht ungünstig verteilt. Wassermanagement wird ein wichtiges Unterfangen werden.
Der Golfstrom wird zusammenbrechen, was für Europa bedeutet, dass es innerhalb der allgemeinen Erwärmung kälter wird. Woanders dagegen noch schneller wärmer.
Die Erwärmung und Versauerung der Meere wird den Fischen zusetzen, was zu einer weiteren Verknappung der Nahrung für Menschen führen wird.
Und ab 2100 geht die wilde Fahrt weiter und es wird noch wärmer. Die Meere werden deutlich Land überfluten. Allerdings wird die ab ca. 2050 rückläufige Zahl der Menschen auch zu einem rückläufigen den CO2-Ausstoß führen. Und letztendlich werden wir irgendwann auch das letzte Öl und die letzte Kohle auf diesem Planeten verbrannt haben.
Die Menschheit ist gerade ganz oben auf der Achterbahn und ab jetzt geht es rasant bergab. Und dennoch werden die Veränderungen in Jahrzehnten gemessen werden. "Rasant" also nur in geschichtlicher Dimension. Selbst der "plötzliche" Untergang Roms hat ein paar hundert Jahre gedauert.
Die große Frage ist, ob wir unsere Zivilisation während der kommenden Katastrophen und bei einer schnell sinkenden Bevölkerungszahl erhalten können. Oder ob wir zurückfallen in eine nicht bzw. kaum technisierte Gesellschaft. Die Globalisierung wird wahrscheinlich noch in diesem Jahrhundert weitgehend enden und sich auf Rohstoffe und Nahrung reduzieren.
Möglicherweise haben wir die letzte Eiszeit schon hinter uns. Doch der Mensch ist ein Kind der Eiszeit. Er wird mit den höheren Temperaturen nicht so gut klar kommen, aber er ist anpassungsfähig. Die Menschheit wird in niedriger Population noch mehrere zehntausend Jahre existieren, dann aussterben. Technisch hochstehend wird sie am Ende nicht mehr sein. Sie wird nie diesen Planeten verlassen um autarke Weltraum-Kolonien zu bilden. Das Universum bleibt von uns verschont.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.07.2022 07:43).