Imperien hatten in der Vergangenheit immer einen sehr ähnlichen Werdegang: erst fleissig, gut organisiert und innovativ, expandieren sie ihren Einflussbereich und Macht. Dann gibt es eine Zeit lang eine Art von optimalen Zustand, und im Kernland blüht und gedeiht es, und dann kommt irgend wann der Zenit - korrupte Establishments betreiben eigennützige Misswirtschaft, der Pöbel wird ausgeblutet, damit sinkt die breite Zustimmung zum System, auch Propaganda hilft da nur begrenzte Zeit, die Realität des Faktischen ist einfach zu mächtig ... und dann implodieren, kollabieren die Imperien.
Das war bei den Persern so, dann bei den Griechen der Antike so, dann bei den West-Römern, dann den Ost-Römern, Osmanen, den Chinesen, den Mogulen Indiens ... Spanier, Briten - und jetzt eben bei den Amis. Geht heute eben alles etwas schneller.
Diese für alle sehr destruktiven Prozesse, und altbekannt - das deutlich anzusprechen, wird gerne Anti-Amerikanismus genannt, aber richtet sich meist nicht gegen den Ami an sich, sondern gegen das Prinzip Ami, also deren Establishment und Politik. Das Imperien nach einer Blütephase sich von innen heraus selbst zerstören, ist eine historische Konstante - leider hat man irgend wann entdeckt, das man diesen Zerfallsprozess etwas verlangsamen kann, umso aggressiver man sich nach außen verhält, sprich Kriege wegen Nichtigkeiten anzettelt. In dieser Phase befindet sich die Oligarchie USA leider jetzt schon etwas länger - das deutlich zu benennen ist Bewußtsein, Kenntnis historisch bekannter Abläufe, und nicht Anti-Amerikanismus. It's history, stupid!
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