Wenn Sie nicht zu den "Intelligent Design" peoples gehören, wovon ich hier ausgehe, denn dürften wie uns einig sein, dass die Natur das Gehirn nicht zum Lösen von Differentialgleichungen geschaffen hat, sondern um das Überleben und Vermehren möglichst gut zu unterstützen. Es ist also nicht abwegig, dass die Informationsverarbeitung im Gehirn sich je nach Umgebung verschieden evolutioniert hat - oder kurz: die Intelligenz, die ein Buschmann haben muss, um in seiner Umwelt zu prosperieren dürfte sich wahrscheinlich von der eines Inuit deutlich unterscheiden. Und ich stelle die Hypothese auf, dass die durchschnittliche Intelligenz eines Mitteleuropäers auch nach Aufwachsen in einem diesen beiden Umwelten der der dort heimischen Bewohner unterlegen sein würde.
Das, was wir hier als Intelligenz bezeichnen - also das, was der Intelligenztest misst - ist also auf unsere moderne, technische Zivilisation abgestimmt und korreliert deshalb auch mit den objektiv messbaren Leistungen in den verschiedenen Berufen.
Die Annahme, dass diese Hypothese falsch ist, müsste, weil sie im Einklang mit der allgemein akzeptierten Theorie der Evolution ist, durch außerordentlich gewichtige, empirische Belege gestützt werden. Dies habe ich weder bei Ihrem Einwand noch in irgendeiner naturwissenschaftlich soliden Studie gesehen.
Das, was nicht nur Geisteswissenschaftler sondern gelegentlich auch rennomierte Biologen dazu äußern, steht dermaßen im Widerspruch zur ansonsten vertretenen Evolutionslehre, dass man hier auf einen gesellschaftlichen Glaubenssatz schließen muss, wie vormals die "unbefleckte Empfängnis Mariens" oder die tatsächliche "Wandlung von Hostie und Wein in das Fleisch und Blut Christi".