Oscar Alx schrieb am 10.04.2019 07:03:
Was nicht erfasst ist sind Zuwanderer, die die Staatsangehörigkeit angenommen haben und Kinder der zweiten Generation.Wie das Phänomen also statt "Großer Austausch" genannt werden soll, dast stelle ich anheim. Als Linker würde ich brüllen, "die Kapitalisten rotten uns aus!" und eine radikale Änderungen einfordern.
Die Kapitalisten sind egal, die sind austauschbar und auch nur Funktionäre des Systems. Kapitalismus ist ein Scheißspiel, in dem alle Beteiligten nach den beschissenen Regeln spielen oder untergehen. Die Kapitalisten stehen untereinander in Konkurrenz um eine stetig fallende Profitrate, und die wird man nur los, indem man sich global solidarisiert und über alle Grenzen hinweg gegen das Kapital organisiert.
Ohne den Kapitalismus und mit globaler Solidarität könnte man viele Migrationsursachen, wie etwa Armut oder Krieg, direkt bekämpfen. Es gibt jedoch auch Gründe für Migration, die man nicht so leicht beseitigt bekommt, wie etwa den Klimawandel, welcher selbst bei sofortigem Ausstieg aus dem Fossilismus noch jahrzehntelang weitergeht, weil das Klimasystem sehr träge ist.
Wie auch immer: die Österreicher werden wie alle anderen Nordeuropäer zur Minderheit im eigenen Land gemacht. Und niemand will eine Minderheit im Land der Vorfahren sein.
Ich habe jahrelang in Vierteln mit hohem Ausländeranteil gewohnt, darunter zehn Jahre in einem Hochhaus, wo ich bei der Hälfte der Namen an den Briefkästen nie sicher war, wie man die ausspricht. Ich fand das viel entspannter als unter mehrheitlich Deutschen, die ständig über dieses und jenes meckern und die immer gucken, was du machst.