Ich bin einer dieser "großkotzigen" Handwerksmeister.
Es gibt viele Gründe warum es Handwerkermangel gibt, daß Auftreten von ein paar besondern Exemplaren mag einer der Gründe sein, aber es ist wohl doch eher eine Randnote.
Ich hatte mal ein Vorstellungsgespräch für eine Lehrstelle und der Bewerber hat klar gesagt: "Also am Montag und am Freitag kann ich nicht kommen, meine Freundin ist professionelle Tänzerin und ich muß die am Freitag zum Auftritt fahren, dann wieder abholen und da brauche ich dann den Montag frei."
Auf meinen Hinweis er solle sich doch dann eine Lehrstelle zum professionellen Tänzerinnenfahrer suchen, reagierte er mit Unverständnis.
Auch das war aber nur ein besonders" Exemplar und man kann das nicht verallgemeinern.
Warum niemand mehr ins Handwerk geht ist ganz einfach:
- schwere, harte Arbeit bei Wind und Wetter
- schlechter Ruf der Berufsausbildung
- gesellschaftliche Ächtung ("wie du warst wohl zu doof zum studieren")
- reale Gefahr mit 50-60 Jahren, mit kaputten Knochen in Altersarmut zu landen
Der Aufwand und das Risiko sind den Nutzen nicht wert, weder für den Arbeiter noch für den Chef, es gibt mittlerweile unkalkulierbare Risiken, wesegen jetzt auch viele ihre Firmen schliessen. Ich bin da nach vielen Jahren Selbständigkeit schon lange raus, habe mich umorientiert und arbeite jetzt in einer Niesche in der Industrie, den Handwerker hab ich an den Nagel gehangen und es werden mir noch viele folgen.