Ich glaube du verwechselst da etwas. Deine Frage war ursprünglich warum die Lohnnebenkosten im Handwerk eine viel größere Rolle als in der Industrie bzw. Versicherungen spielen.
Dabei geht es nur um Arbeitsplätze in Deutschland bzw. deutschen Verträgen. Nun ist das Handwerk eben Handarbeit, also ist der Anteil der Lohnkosten am Produkt sehr hoch.
Damit fallen die Lohnkosten halt viel höher ins Gewicht und sind anteilig ein viel größerer Kostenfaktor als Maschinen, Rohstoffe usw.
Die Einführung eines Mindestlohnes, im Bau war das schon viele Jahre eher als passiert, ist Fluch und Segen gleichzeitig. Auf der einen Seite kann so Lohndumping verhindert werden, andererseits orientiert sich das Preisgefüge sehr an dem Mindestlohn, jedesmal wennn der angehoben wird, steigen auch die Preise, also hat der Mindestlohnempfänger eigentlich nichts von der Anhebung, aber alle anderen die darüber verdienen haben letztendlich weniger, weil die Kosten steigen, aber ihr Lohn nicht. Letztendlich hat das dazu geführt, dass der Lohnunterschied zwischen einem ungelernten Hilfsarbeiter und einem Polier immer kleiner geworden ist und das nicht gerade motiviert den Job zu machen.
Die Auslagerung von Produktion ins Ausland ist dann ein anderes Thema.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.09.2022 13:59).