Mathematiker schrieb am 12.09.2022 19:36:
Was für ein Bullshit.
Es geht hierbei aber um das Handwerk und Handwerksberufe.
Gönnen wir uns doch Mal den Spaß und nehmen so einen Bäckgesellen.
Der bekommt nach der Lehre seine 2000 € Brutto.
Wenn der in München wohnt, bekommt der dann nette 1438,75 € monatlich auf die Kralle.
In München gönnt er sich eine 50 m²-Wohnung (Hartz -IV)-tauglich.
Sein Nachbar hat kein Bock Mitten in der Nacht aufzustehen und läßt den lieben Gott einen guten Mann sein. Die Kaltmiete von 688 € bekommt er vom Staat geschenkt. Die 144€ als Mietnebenkosten bekommt er auch geschenkt. Da beide an der Zentralheizung hocken, braucht unser Hartz'ler sich auch keinerlei Gedanken um die explodierenden Gaspreise zu machen. Die zahlt auch der Staat.
Also gönnen wir uns einen kleinen Vergleich.
Die geldwerten Vorteile des Hartz'lers summieren sich auf: 688€ + 144€ + 502€ = 1334 €.
Also unser bayrischer Bäcker springt für ein sagenhaftes Plus von 1438,75€ - 1334 € = 104,75 € jeden Morgen aus dem Bett. Oder umgerechnet auf eine 40 Stundenwoche bei 21 Arbeitstagen pro Monat für einen sagenhaften Stundenlohn 62 Cent.
Das ist Flaschensammler-Niveau.
Was dir nicht aufgefallen ist, ist, dass das ganze Spiel gezinkt ist und der Skandal nicht ist das der Harzler so viel bekommt, sondern der Bäcker so wenig. Während mein Opa noch mit einem Deppenjob als Alleinverdiener eine Familie ernähren und ein Haus bauen konnte, während er noch eine super Rente bekommen hat, bekommen heute viele trotz Arbeit kaum genug zu leben und ne Scheiß Rente. Und das während unser inflationsbereinigte Pro-Kopf BIP sich mehr als verdreifacht hat.
Als Mathematiker solltest du eigentlich begreifen, dass jemand der dieses Jahr 1 Milliarde Einkünfte hat, wie z.B. Frau Klatten nur durch ihren Besitz von BMW, nächstes Jahr noch viel mehr Einkünfte hat, weil sie vielleicht 100Millionen verkonsumiert, aber sich von den Rest z.B. 900 1 Millionen Euro Häuser kauft, die nächstes Jahr anständig Mieteinkünfte abwerfen. Sobald der Anteil der reichsten 10% am BIP schneller wächst als das BIP, muss zwangsläufig der Anteil am BIP für die verbleibenen 90% schrumpfen, trotz BIP Wachstum.
Genau das passiert seit Jahren. Deshalb nähern sich die Gehälter für gute Arbeit immer mehr dem zum Leben notwendigen Minimum an, anstatt am BIP Wachstum zu partizipieren. Die unteren 50% der Bevölkerung besitzen 2% der Vermögen und du bist der Meinung dass es denen die ganz unten sind, noch viel zu gut geht. Respekt!
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.09.2022 09:54).