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Avatar von oldman123
  • oldman123

mehr als 1000 Beiträge seit 25.11.2003

Re: Es gibt so viele Baustellen

MasterDust schrieb am 12.09.2022 19:53:

...
Werkunterricht, Hauswirtschaftslehre und Schulgarten in Ost, wie West hatten schon ihren Sinn.

Wir Ossis hatten ab der 8. Klasse noch alle UTP - Unterricht in der Produktion.
Das Angebot richtete sich nach Städten und Regionen und den vorhandenen Wirtschaftsbetrieben. Außerdem hatte jede Klasse noch eine
Patenbrigade.
https://de.wikipedia.org/wiki/Patenbrigade

Bei mir in Magdeburg war der Schwermaschinenbau primär.
Heißt, beim UTP war der Schwerpunkt Metallbearbeitung aller Art.
Ohne ins Detail zu gehen, ich war Stolz, an Fräß-, Hobel- und Drehmaschinen, Bohrwerken und anderen Metallbearbeitungsmaschinen und Gräten zu lernen und zu arbeiten. Viele Schulabsolventen gingen dann tatsächlich in die Betriebe zur Berufsausbildung da ja solche schulischen Maßnahmen der Nachwuchsförderung dienten.

Ich hatte gestern Abend noch meinen Neffen angerufen um zu fragen, wie viel Mitschüler und Mitschülerinnen so im jährlichen Praktikum in einem Handwerks- oder Industriebetrieb gearbeitet haben. Kein Einziger, so seine Erinnerung.

Vielleicht sollten sich Handwerks- und Industriebetriebe um die Schulen kümmern und die Nachwuchsförderung für ihre Gewerke zu interessieren.
So weit ich weiß, gibt es heute sowas nicht mehr oder nicht.
Kein Wunder, dass die Leute Influencer als Vorbild haben, die Illusion mit schwafeln und Werbung machen zu Millionären aufzusteigen.

Produktive Arbeit (DDR)
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Polytechnischer Unterricht im VEB Gummiband- und Gurtweberei in Pulsnitz (1959)
Das Unterrichtsfach Produktive Arbeit (PA), bis 1970 Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion (UTP), ergänzte in der DDR die Fächer Einführung in die sozialistische Produktion (ESP) und Technisches Zeichnen (TZ) im Rahmen der polytechnischen Ausbildung um eine praktische Komponente. Zudem sollte er den beteiligten Betrieben auch zur Nachwuchs-Gewinnung dienen.

Die Schüler ab der 7. Klasse bekamen hier unter produktionsnahen Bedingungen Arbeitsaufgaben in Betrieben des Bauwesens, der Landwirtschaft oder der Industrie. Teilweise wurden die Schüler direkt in der in den 1970er Jahren beschlossenen Konsumgüterproduktion der Betriebe eingesetzt.[1]

Der Unterricht war in der Bevölkerung teilweise umstritten, da ihm das Klischee von Kinderarbeit anhaftete.

Mit der politischen Wende in der DDR und der Neuausrichtung des Bildungssystems wurde er nach und nach abgeschafft."

https://de.wikipedia.org/wiki/Produktive_Arbeit_(DDR)

Das jemand den UTP als Kinderarbeit eingestuft hätte habe ich persönlich nie gehört.
Der Tenor war eher: Da lernen die Kinder wenigstens was Arbeit ist.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.09.2022 08:22).

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