Ansicht umschalten
Avatar von Localhorscht
  • Localhorscht

mehr als 1000 Beiträge seit 20.11.2015

Re: Habe letzte Woche mit einem Dachdecker gesprochen

Spechtschaden schrieb am 13.09.2022 08:29:

Localhorscht schrieb am 13.09.2022 08:19:

Das ist schon seit Jahren im Gange.
Viele Firmen bestehen eigentlich nur aus Freelancern, es sieht nur von außen nicht so aus, die Lohnnebenkosten sind einfach zu hoch, von so Sachen wie Umsatzsteuervorrauszahlung will ich garnicht anfangen.
Ich kenne genug Handwerksmeister, die ihre Firmen nurnoch als Alleinunterhalter im Nebengewerbe betreiben, die suchen sich einen Halbtagsjob als Hausmeister oä. und gehen dann bissle schwarzarbeiten. Übrigens werden da aus vielen Nervenbündeln auf einmal ruhige und zufriedene Menschen.
Jetzt wird geliefert was Politik und Gesellschaft bestellt haben...

Genau, das hat er auch erwähnt: 'Nebengewerbe'
Aus steuerrechtlichen Gründen um noch die Abschreibung für sein Equipment hinzubekommen oder so (Habs nicht verstanden)

Einfach nur noch irre was hier läuft. :-)

Das ist recht simpel zu erklären, daß Equipment wird ja steuerlich über einen gewissen Zeitraum abgeschrieben, daß heißt wenn er die Firma schließt kommt das Finanzamt und stellt Rückforderungen. Mit einem geringfügigen Angestellten Job, wie Teilzeithausmeister usw. hat man die nötigen Sachen wie Krankenversicherung. Das Nebengewerbe wird geradeso auf Sparflamme betrieben, da werden gerade so die Kosten gedeckt, ein kleiner Gewinn gemacht und die Abschreibungen laufen weiter. So können einem die Behörden nicht an die Karre fahren.
Im Alltag sieht das dann so aus, man geht seine paar Stunden im Job arbeiten und erledigt dann noch ausgesuchte Aufträge, gegebenenfalls mit anderen die es genauso machen. Das benötigte Material kauft der Auftraggeber selber und es werden nur Stunden bzw. ein Pauschalpreis ausgehandelt, diese werden dann bis zu einem unverfänglichen Maß über Rechnung abgerechnet, der Rest läuft in Bar bzw. durch andere Sachen, wie Rabatte, Dienstleistungen usw.

Da man nicht in dem üblichen Hamsterrad läuft, kann man sich die Aufträge sehr genau raussuchen und wenn da mal einen Monat nicht soviel zu tun ist, ziehen einem die Kosten nicht die Beine weg.

Wichtig sind ein fähiger, kreativer Buchhalter und das man nicht gierig wird.
Die Folgen sind Einbußen im Sozialsystem und der Verlust von Arbeitsplätzen, allerdings will in Zeiten von Cum Ex, einem Kanzler mit Gedächtnisproblemen und Milliardenzahlen in alle Welt und für jeden Mist nicht wirklich ein schlechtes Gewissen aufkommen...

Bewerten
- +
Ansicht umschalten