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  • kreien2

530 Beiträge seit 29.03.2020

Re: Wo ist denn die Faszination Handwerk?

Ergänzend dazu:

Das langweiligste und uninteressanteste Spielzeug für meine Kinder war so ein elektrisch betriebener Kran. Der konnte hoch – runter – links – rechts – drehen, das war nach wenigen Tagen erledigt und stand in der Ecke.

Das coolste Spielzeug ever und seit zig Jahren in Betrieb ist diese Brio Holzeisenbahn. Das Ding kannste immer wieder anders aufbauen, die waghalsigsten Konstruktionen quer durch die gesamte Wohnung und rein ins Treppenhaus, ab da wird es ohnehin besonders anspruchsvoll. Mit der Holzeisenbahn kann man je nach Tagesform Deutschlands schönste Eisenbahn-Crashes simulieren oder eine Führerstandsmitfahrt via Handy-Kamera initiieren. Ich gebe zu, ich baue gerne mit und spiele selbst damit, mein Nachbar (Generation 60+ hat im Treppenhaus mitkonstruiert). Das Ganze ist kleinteilig, auch bedarf es so mancher Reparatur mittels Holzleim und Schraubzwinge.

So ist das bei Experimentierkästen auch. Diskret aufgebaut kann man Elektronikschaltungen besser lernen, am Besten wären ein Bausatz und ein Lötkolben. Klar kann man auch einen Arduino-Bausatz voll durchprogrammieren, das ist aber eher nix für 12-Jährige.

Nun sind aber Experimentierkästen aller Art kein Mainstreamprodukt mehr, das sich in den Regalen der Spielzeugabteilungen in Kaufhäusern findet. Die Dinger lagen früher mal unter jedem Weihnachtsbaum, genauso wie ein Spielzeugmikroskop. Leute aus dem Heise-Forum mögen andere Kinderzimmerausstattungen haben, aber in der Durchschnittsbevölkerung findet das so nicht statt. Genauso wenig wie diese Spielzeugwerkbänke, vgl. https://www.holzspielzeug-peitz.de/werkbank-hobelbank-kinder-werkzeug/.

Kurzum: Klar gibt es auch heute noch klasse Experimentierkästen. Diese finden aber nicht wie früher den Weg in die Kinderzimmer.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.09.2022 23:51).

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