Ja, an deiner Vermutung ist was dran. Die Arbeitskraft ist in Deutschland so teuer dass man seine internationale Wettbewerbsfähigkeit verliert wenn man einen angemessenen Lohn zahlt.
Dazu kommt dann für Firmen die eher den Binnenmarkt bedienen, wie Handwerk, ein ähnlich gelagertes Problem: Würde man einen angemessenen Lohn zahlen dann können die Kunden die Ware/Dienstleistung nicht mehr bezahlen.
Also sind die Unternehmen in einer Zwickmühle: Erhöhen sie die Löhne dann bricht der Umsatz ein weil niemand mehr sich das Produkt leisten kann. Belässt man die Löhne beim minimum hat man keine Arbeiter mit dem man einen vernünftigen Betrieb führen kann.
Da wundern einem auch Meldungen nicht mehr dass die hälfte der Handwerksbetriebe vor dem Bankrott stehen wegen Auftragsflaute. Oder das Stihl seine Produktion in die Schweiz verlagert weil dort die Arbeitskosten niedriger sind (!!!).
Besonders das Beispiel von Stihl ist bezeichnend, man verlagert die Produktion in ein Hochlohnland wo die Nettolöhne doppelt so hoch sind wie in Deutschland weil die Arbeitskosten in Deutschland zu hoch sind.