Da muss ich leider widersprechen. Wenn man die Situation jetzt "entschärfen" will, indem man angehende Rentner länger schaffen lässt, steckt sich die Rendite nicht die Gesellschaft ein. Es gibt also keinen Spielraum.
Eigentlich muss der Zug mal richtig schön zum Rumpeln gebracht werden. Es muss einfach scheppern: es kann schlichtweg nicht sein, dass jemand, der seine viereinhalb Jahrzehnte vollgebockt hat, dann noch Strafrunden aufgebrummt bekommt. Eigentlich sollte nicht mit 65 / 67 Schluss sein, sondern nach 45 Erwerbsarbeitsjahren. Wer mit 16 eine Lehre anfängt, ist dann halt mit 61 fertig. Wer mit 30 immernoch kein Studium fertig bekommen hat und keine Ausbildung, der darf halt dann bis 75 ran. Ich finde das nicht ungerecht - wo ist das Problem?
Anreiz ist neben Eigenheim und Urlaub (Lebensqualität) aber auch ein finanziell gesicherter Lebensabend. Das bisschen Almosen-Rente, was man vom Staat noch bekommen wird, reicht halt nicht zum Leben. Sind wir mal ehrlich: wenn's nicht reicht, wenn man bis 67 gebuckelt hat, dann ist man nicht schlechter gestellt, wenn man mit 63 das Werkzeug aus der Hand legt. Wenn man sowieso einen Nebenjob braucht im Alter, dann lieber früh aufhören und noch leistungsfähig ein paar Jahre nebenzu jobben, statt bis zum bitteren Ende zu buckeln und dann kaum krauchen können.
Besser wäre also hier: wer seine 45 Jahre voll bekommt, dem reicht die staatliche Rente auch zum Leben. Für den Rest ist dann die private Altersvorsorge nötig. Aber für Miete und Kühlschrank und soziale Teilhabe muss die Rente halt reichen, ohne dass man stempeln gehen muss oder Flaschen sammeln.