Speziell die Merkel-Jahre werden hierbei in Erinnerung bleiben. Nicht, dass es die Ampel besser macht, aber diese wird sehr wahrscheinlich nur eine kurze Episode bleiben, bis dann andere das Werk fortsetzen können. Die schwarz-grüne Koalition aus der Hölle steht schon in den Startlöchern.
Das gesamte Land ist langsam, träge und innovationsfeindlich. Die Infrastruktur ist marode, die Digitalisierung quasi nicht vorhanden und Städte wie Frankfurt oder Berlin erinnern mittlerweile eher an die Dritte Welt. Dazu eine Bürokratie inklusive Beamtentum, welche man im besten Fall nur noch als Arbeitsverweigerung bezeichnen kann. Ich kenne Fälle, in denen es die Rathäuser bzw. Ausländerbehörden es nicht einmal schaffen, Arbeitserlaubnisse für Schweizer auszustellen. Und dann gibt es noch Institutionen wie die Kultusministerkonferenz, welche Geld dafür verlangt, um EU-Hochschulabschlüssen die Gleichwertigkeit zu bescheinigen, was an sich schon völlig bescheuert ist (in manchen Fällen jedoch notwendig), aber sich auch hier an keinerlei Fristen hält. Teilweise vergehen Woche/Monate, um Dokumente mit einem Stempel zu versehen und diese per Post abzuschicken.
Dementsprechend absurd ist auch die ganze Debatte um Fachkräfte. Es gibt partielle Engpäasse, ja, das ist richtig. Beispielsweise im Gesundheitsbereich oder Berufe, die einen MINT-Abschluss voraussetzen. Doch wir sind weit von einer Katastrophe entfernt, wie uns das teilweise immer suggeriert wird. Schon einfachste Maßnahmen würden den Großteil aller Probleme lösen. 1.) Der klassischen Berufsausbildung endlich wieder die Anerkennung zukommen lassen, die sie einst mal hatte, anstatt eine Überakademisierung voranzutreiben, die am Bedarf vorbei geht. 2.) Internationale Fachkräfte anwerben, indem die Bürokratie abgebaut wird und es Arbeitnehmern erlaubt, nicht zwangsläufig nach Deutschland umziehen zu müssen. Wir leben im Zeitalter der digitalen Nomaden. Zeit, dass das endlich auch mal bei den Arbeitgebern ankommt. Ansonsten gehen die Leute freilich lieber woanders hin, wenn sich die Arbeitsbedingungen nicht erheblich verbessern. 3.) Endlich damit anfangen, das Potential der Arbeitslosen auszuschöpfen. Nur weil jemand 50 ist, heißt das nicht, dass die Person keinen Wert mehr hat. Nicht alle wird man in den Arbeitsmarkt integrieren können, aber im Moment fallen schon alle durchs Raster, die mal eine kleine Lücke im Lebenslauf haben und/oder etwas studiert/gelernt haben, was nicht zu 100% auf eine ausgeschriebene Stelle passt. Hier braucht es ein grundsätzliches Umdenken sowie eine völlig neue Kultur. 4.) Abbau von (unnötiger) Bürokratie und anderen Integrationshemmnissen. Einige "Bullshitorganisationen" sollte man sogar besser ganz abschaffen. Teilweise gibt es eine Bürokratie, die es nur noch der Bürokratie wegen gibt. Ein selbsterhaltender Prozess aus sinnlosen Behörden und Aufgaben, die keinerlei Sinn erfüllen und schon gar keinen Mehrwert kreieren. 5.) Die Ausarbeitung von umfangreichen Regionalentwicklungsplänen, welche vor allem die deutschen Großstädte wieder lebenswert macht. Eine Stadt wie Berlin ist eine einzige große Peinlichkeit. Nur weil eine Stadt "boomt" heißt das noch lange nicht, dass die Stadt auch lebenswert ist. Und dabei haben wir noch nicht einmal davon gesprochen, dass die Mieten völlig durch die Decke gehen und die Lebenshaltungskosten immer mehr vom Gehalt wegfressen, während es gleichzeitig immer mehr Obdachlosen und Junkies auf den Straßen gibt.
Im Grunde genommen wäre die Lösung also sehr einfach. Bereits mit einfachsten Maßnahmen könnte man sehr schnell, sehr viel erreichen. Diese Fachkräfteproblematik gibt es so in der Form nicht. Doch dafür müsste sich radikal etwas ändern. Vor allem bräuchte es eine Regierung, die zumindest ansatzweise soetwas wie Kompetenz und Sachverstand hat, anstatt sich alles von den Arbeitgeberverbänden diktieren zu lassen.
Im Moment herrscht nur noch Stillstand - auf allen Ebenen, welche nichts mit Militarisierung zu tun haben. Der schleichende Zerfall ist schon gar nicht mehr so schleichend. Wenn man nicht gerade im Elfenbeinturm lebt, ist das überall mehr als sichtbar.