Die russische Seite hat kürzlich erstmals die Verluste gemeldet. Sie gab wohl knapp 6.000 Mann an. Vermutlich nur Tote, keine Verwundete. Die der ukrainischen Seite wurden von ihnen auf mehr als 60.000 geschätzt. Der von mir gelesene Kommentar stellte fest, dass die Zahlen leider nicht überprüfbar seien, hielt sie jedoch für glaubhaft. Auch meinem Eindruck nach sind die russischen Quelle durchaus ernst zu nehmen. Sie melden etwa die ukrainischen Geländegewinne oft schneller als die westlichen Quelle. In einem angeblich geleakten ukrainischen Dokument vom August war gar von mehr als 70.000 getöteten eigenen Soldaten die Rede. Und mehr als 100.000 Verwundete.
Was die personelle Stärke angeht, so scheinen die Ukrainer weit überlegen zu sein. Entsprechend sind sie offenbar bereit, ihre neueren militärischen Erfolge mit hohen Verlusten zu bezahlen. Die Russen hingegen sind bestrebt, ihr knappes Personal zu schonen. Bei einem Fronteinsatz – da wo es um Leben und Tod geht – stünde ich aufgrund der Überlebenswahrscheinlichkeit daher lieber auf russischer Seite.
Als Reaktion auf die Mobilisierung von 300.000 Russen, hat Selenskyj die Aufstockung seiner Armee auf 5 Millionen Männer (und Frauen?) angekündigt.