Wenn die Politik irgendeinen Schwachsinn durchdrücken will, dann finden sich immer irgendwelche Experten und Gutachter, die für reichlich Drittmittel kundtun werden, dass das Vorhaben der Politik risikofrei, im Kostenrahmen und eine Bereicherung für Deutschland ist. Meistens sind sie dann doch noch seriös genug, um deutlich zu machen, dass ihr Gutachten auf zahlreichen Annahmen fußt, aber in der Presse landet dann: "Uni Hamburg: Quasdorf II unbedenklich".
Wenn die Sachen erwartungsgemäß in die Hose gehen, heißt es halt "nach damaligem Kenntnisstand".
Die Presse - die meist mit dabei war, für Quasdorf II die Trommel zu rühren - hält üblicherweise auch still bzw. berichtet darüber, wie es doch unglücklicherweise sein konnte, dass Quasdorf II zu einem völligen Desaster wurde. Konsequenzen gibt es üblicherweise keine, war ja alles unvorhersehbar.
Hannah Ahrendt nimmt es mit der Wahrheit überdies auch nicht so genau. Dass "das Volk" Hitler geil fand, ist vielleicht die perfideste Lüge über die Nazizeit, denn Hitler war vor allem ein Projekt der Großindustrie und der republikfeindlichen konservativen Parteien. Nach dem Krieg hat man daraus dann halt "das blöde, verführerische Volk hat Hitler an die Macht gebracht" gemacht, damit man einerseits von der eigenen Verantwortung ablenken konnte, andererseits den Einfluss des Volkes auf gelegentliches Kreuzchen machen zugunsten einer Parteiendemokratierepublik einschränken konnte - und sich gleichzeitig bis zum heutigen Tage als das einzig verlässliche Bollwerk gegen Hitler II geriert.