Bereits Platon wusste, dass die Wahrheit nicht immer beliebt ist. Am Ende seines Höhlengleichnisses schreibt er, dass derjenige, der versucht, die Menschen aus der Fessel der Illusion zu befreien, gefährlich lebt. Sie würden ihn, "wenn sie seiner habhaft werden und ihn töten könnten, auch wirklich töten" (S. 47). So erging es Sokrates, und so erging es Jesus.
Die Tatsache, daß Sokrates und Jesus umgebracht wurden indiziert nicht daß die die "Wahrheit" gelehrt hätten
Herr Engert macht hier gewichtiges name dropping, drunter tuts der Herausgeber eines Esoterikmagazins nicht. Verstecktes argument ad auctoritatem umd Wahrheit zu reklamieren wo sie mgle garnicht ist?
Es geht vielmehr um eine Objektivierung meiner Meinung durch eine geistige Leistung, die darin besteht, dass ich verschiedene Standpunkte einnehme ("von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachte", siehe oben).
Dies ist eine zweifellos sehr hohe Leistung, die nicht selbstverständlich ist. Viele Menschen kommen nur mit einem Standpunkt klar. Multiple Standpunkte sind für sie nicht handhabbar. Es ist ein Missverständnis in der politischen Diskussion, dass es darum ginge, nur den eigenen Standpunkt so fest wie möglich zu vertreten und durch Fakten oder Gleichgesinnte zu verteidigen.
In der Inka-Tradition gibt es einen spirituellen Entwicklungsweg,
Engert kommt keine Dialektik in den Sinn die ja grade darin besteht den in Rede stehenden Gegenstand zu umkreisen und als Einheit im Widerspruch aufzufassen.
Find ich zumindest sonderbar.