die haben also angefangen (um Putin nicht erwähnen zu müssen?)
"Der heutige Verfall besteht darin, dass das Verständnis unklar geworden ist, was Meinungen und was Fakten sind. "
Nein! Das war schon immer ein unlauteres Mittel der "starken" Meinung. Das ganze Lückenpressegedöns basiert darauf. Und übrigens auch unsere Grammatik.
Wenn ich sage, Nero hat Rom angezündet, Oswald hat Kennedy allein ermordet, Muhammed war ein Kinderschänder, um nur einen winzigen bunten Mix zu nennen, dann werde ich für alles wunderbare Argumente finden, welche den Aussagen Tatsachengewicht geben können und trotzdem bleibt es eine Meinung.
Das Beispiel Deutschland ist 1914 in Belgien einmarschiert, ist ein so schlechtes wie ein amtliches Wahlergebnis. Bzw. ein gutes, wenn man denn von "echten" Tatsachen sprechen möchte.
Aber die Grammatik gibt die Trennung von Meinung und Tatsache im Eifer des Gefechts gar nicht immer her. Niemand hat ein Interesse, seine Meinung permanent durch ein "ich denke", "ich glaube" oder "ich bin der Meinung, dass" abzuschwächen. Und wer so tut, als ob der Übergang von Meinung zur Tatsache ein vollkommen scharfer und klarer wäre, an dessen lauteren Absichten zweifele ich.
Die Behauptung "Gates will uns alle vergiften" gehört nicht zensiert, weil es "fakenews" wäre - es ist bloß eine Meinung - sondern weil es ehrabschneidend und beleidigend ist.
Trumps Meinung zu Briefwahlen hingegen war - selbst als taktische Lüge - legitim.
Man musste ihm nicht glauben, Briefwahlen konnten kontrolliert werden und nur wenige werden überhaupt Lust gehabt haben, sich mit den Gründen für seine Zweifel auseinanderzusetzen. Dass Twitter da den Präsidenten zensiert hat, war nur der Startschuss. Wenn die das können/dürfen, dann sind sie auch DIE Instanz, welche den Unterschied zwischen Tatsachenbehauptung und Meinungsäußerung definiert.
Dass Twitter und youtube sich auf Hannah Arendt berufen, so weit kommts noch, dank solcher Begleitmusik.
So werden dann Klima, Corona, 9/11, der Russe etc alles zu Tatsachen.
Auf was wollte Engert eigentlich hinaus bei seinem Ausflug zu "Corona aus dem Labor" und angeblich intellektuellem Verfall? Wer etwas "glaubt", wird dies in einer Diskussion begründen müssen, weil er eine These vertritt. Wer einfach sagt, weiß ich nicht, ist fein raus und meist derjenige, der das Gespräch beendet. Was ist wohl intellektuell hilfreicher?