So langsam habe ich den Eindruck, dass hier in einer immer mehr verschachtelten, künstlichen Spekulation der normale, gesunde Menschenverstand ausgehebelt werden soll. Es erinnert mich an ein spaßiges Lied, welches verstrickte Verwandtschaftsverhältnisse schilderte und schließlich mit dem "logischen" Schluss endete, dass die vortragende Sängerin ihre eigene Großmutter sei.
"Ist es überhaupt sinnvoll, mit der Wahrheit im Bereich der Politik anzutreten? "
Hannah Arendt macht deutlich, dass "die philosophische Wahrheit den Menschen im Singular betrifft » und sie deshalb "ihrem Wesen nach unpolitisch" (S. 68) ist. Es ist deshalb nicht förderlich, den Versuch zu unternehmen, die Wahrheit im Widerstreit der Meinungen zur Geltung zu bringen.
Wie bitte ????
Das wäre ja dann ein Freibrief, der von Anfang an jeglicher verlogener Propaganda Tür und Tor öffnet. Angriffskriege werden zu humanitären Aktionen oder "Vorwärtsverteidigung" umbenannt, die Geschichte der vorhergehender Kriege teilweise verschwiegen, verfälscht, durch Propaganda und Wording im Bewusstsein der Menschen umgedeutet. Staaten, welche bewiesener Maßen Deutschland die Hand zur Versöhnung ausgestreckt haben, mehrmals, dauerhaft, die werden täglich als Feindbild aufgebaut.
Und da soll es nicht förderlich sein, die Wahrheit im Widerstreit der Meinungen zur Geltung zu bringen. Für wessen Ziele ist das nicht förderlich?
Egal, wer das sagt, ich lasse mich nicht für dumm verkaufen. Es hat auch im Bereich der Politik viele Menschen gegeben, welche Wahrheiten aussprachen, damit argumentierten, gewählt wurden und im Amt für Verbesserungen sorgten oder zumindest einige Zeit lang Schlimmeres verhüteten. Als Beispiel würde ich Willy Brandt anführen, auf dessen Grabstein steht: "Man hat sich bemüht".
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.10.2021 09:56).