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  • Grober_Unfug

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2003

Re: "Wahrheit" mit Hilfe der Wissenschaft beweisen -> jein!

I.d.R wird ein Wissenschaftler die Welt betrachten und (natürlich unvollständig, unvollkommen - wie Menschen so sind) vermessen. Aus diesen Daten werden (im schlechteren Fall dieselben Menschen) im bessern Fall andere Menschen (mit anderen Zielen und Ideen) sich Gedanken dazu machen, welche Theorien man aufstellen könnte, damit man aus diesen Daten (ein) Modell(e) erstellen kann, was die Wirklichkeit (hinreichend genau) wiedergibt - und u.U. sogar dazu geeignet ist damit erklärbare Wirkungen und Effekte vorherzusagen.
Eine solche Theorie hat z.B. ein gewisser Herr Keppler auf den Daten von Tycho de Brahe erstellt - und damit für mehrere Hundert Jahre hinreichend genau, die Funktion unseres Sonnensystems erklären können.
Einstein konnte das dann noch etwas verfeinern-
Angesichts der Datenlage in dieser Pandemie sind Daten und Fakten immer im Fluss. Wie bei den Theorien gibt es niemals absolute Gewissheit. Was es aber gibt - und das ist seit Tycho de Brahes Zeiten so - sind Konfidenzinterwalle.
Wenn also die Zahlenlage (nicht Medizin untypisch) ein wenig dünn ist, dann wird das i.d.R. auch sauber dokumentiert.
Daher gibt es die Wahrheit in der Wissenschaft nicht - aber Modelle und überprüfbare Aussagen zur Tauglichkeit der Anwendung von Modellen auf die Wirklichkeit. Gerade diese Qualitätseinordnung macht den Unterschied zwischen Scharlatan und Wissenschaftler aus. Leider bedarf es einer gewissen Intelligenz und etwas Einarbeitung (meist reicht ein Studium) um in dieser Zahlenwelt sattelfest zu werden.
Das ein Wissenschaftler den Ergebnissen und Theorien eines anderen Wissenschaftlers sofort zustimmt - ist eher selten. Dass beide völlig konträre Ansichten und Modelle haben, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben - aber auch.
Meist handelt es sich um Details, in denen sich Ihre Theorien unterscheiden und um die gestritten wird.
Der Disput/Widerspruch ist in der Wissenschaft das A und O. Ich kenne keinen Wissenschaftler, der nicht schon mal eines besseren belehrt wurde - und das ist gut so.
Die querdenkenden Irrlichter hier im Forum sind i.d.R. kein ausgebildeten Naturwissenschaftler. Vielen von Ihnen fehlt es an Demut, Fleiß, Methodenwissen, wissenschaftlicher Erfahrung, Sachkenntnis und Kritikfähigkeit. Wo schon die Worte und Methoden nicht verstanden werden - da kann kein wissenschaftliche Disput gelingen. Da kommt man dann ganz schnell auf Kindergarten Niveau - "Ist aber doch so - ätsch". Das kann unterhaltsam sein - auf Dauer ist es ein fruchtlose politischer Meinungsaustausch - ohne größere wissenschaftliche - (wohl aber mit politischer) Relevanz.

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