Vielleicht kann man es anders ausdrücken. Wir benutzen das Wort Fakt und die Wortverbindung Faktencheck um etwas "pseudowissenschaftlich" zu INTERPRETIEREN, denn wissenschaftlich wäre nur der BEWEIS, der ganz anders hergeleitet würde und mit deutlich mehr echten Daten und Hintergründen untermauert werden müsste, als das was dann im Allgemeinen mit solchen Fakten und Faktenchecks gemacht wird. Oft ent(stehen) sogar die Argumente selbst für Aussagen sogenannter "unabhängiger Experten" oder NGOs, deren Expertisen oder Unabhängigkeit ungeprüft bleiben oder auf deutlich zweifelhaften Nährboden wachsen - beidseitig. Es wäre also durchaus gerechtfertigt, jeden dieser "Faktenchecks" als oberflächlich zu betrachten, denn einer Beweisführung halten sie allesamt nicht Stand - können sie aus o.g. Kriterien heraus auch nicht!
Sicher geht es sehr vielen Menschen darum, Erklärungen für Situationen vor allem personifizieren zu können. Dies gehört inzwischen zu unserer Verständniskultur - die sich aus einer Leitpersonenkultur abgeleitet hat.
In ihrem Fall "Putin lügt", lassen sie bitte folgenden Gedanken zu:
Wird ein Politiker vor einem Millionenpublikum (welches bei diesem Interview zu erwarten war), offensichtliche identifizierbare Unwahrheiten (Lügen) aussprechen, zumal er dringend die Unterstützung und das Verständnis für das Handeln benötigt?
Bevor sie sofort antworten möchten, möchte ich versuchen sie auf diesen Faktencheck selbst noch einmal zu lenken, denn hier befindet sich ein Teil der Antwort:
Wir waren uns einig, dass nicht die Absicht besteht, das Nato-Verteidigungsgebiet auszudehnen nach Osten (…) Das gilt übrigens nicht nur in Bezug auf die DDR (…) sondern ganz generell.
Ähnliche Erwartungen erzeugte auch der damalige US-Außenminister James Baker bei einem Besuch in Moskau, um die dortige Zustimmung zur Wiedervereinigung zu erwirken. Somit erinnert sich hier Putin durchaus richtig an mündliche Zusagen, die Anfang der 90er-Jahre gegeben wurden.
Ähnliche Erwartungen erzeugte auch der damalige US-Außenminister James Baker bei einem Besuch in Moskau, um die dortige Zustimmung zur Wiedervereinigung zu erwirken.
Nun, ich denke, eine gute Stelle des Textes, die verdeutlicht, dass Aussagen in der POLITISCHEN Landschaft im Grundsatz also interessenorientiert gelagert sind und nicht immer die Ernsthaftigkeit haben, die wir in einem persönlichen Gespräch erwarten würden. Ein anderes gutes Beispiel dafür sind unter anderem "Wahlversprechen", welche sie sogar gedruckt auf Plakaten - quasi schriftlich - immer wieder bestaunen dürfen.
In genauer Analyse und bei objektiver historischer Betrachtung (sollte es diese jemals geben) wird man wohl eher hergehen müssen und sagen: "Hier gibt es unterschiedlicher Verständnisse." (bewusst oder unbewusst herbeigeführt)
Und genau darum sollte es uns als Gemeinschaft von Menschen überhaupt gehen. Verstehen! Das ist immer ein Weg über lernen und erkennen. Oft nicht einfach!
Und so irre wie es klingen mag, Politik, egal auf welcher Seite, braucht die Unterstützung durch die Individuen (zumindest einer notwendigen Menge) und dazu gehören im Zweifel auch ich und sie. Der Umkehrschluss heißt: "Aktuelle Politik braucht die Zustimmung zu ihrer Meinung um diese Interessen durchzusetzen." (Ich könnte es hier auch als These formulieren und will es hiermit tun, um darzustellen, wie dieses Wirkprinzip funktioniert)
Das heißt, die Politik Putins braucht den Glauben an seine Darstellung und unsere braucht einen "Lügner Putin", denn ein Frieden mit beidseitigen erheblichen Zugeständnissen -
Beide Seiten seien nach seiner Auskunft hinter den Kulissen zu erheblichen Zugeständnisse bereit gewesen, um den Krieg zu beenden. Doch vor allem die hinter Kiew stehenden USA und Großbritannien hätten laut Bennett den Friedensprozess gestoppt.
erscheint zumindest "unerwünscht".
Zumindest für mich und meinem Anspruch an Erkennen und Verstehen, spielt das eine deutliche Rolle. Insofern impliziere ich ähnliche Gedanken dem Threadersteller und hoffe damit eine Antwort auf ihr "Warum ?" und möchte der m.E.n. ihrerseits implizierten Vereinfachung widersprechen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (17.02.2024 15:41).