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  • isjawu

65 Beiträge seit 29.07.2022

These 1

Sehr guter Vergleich in These 1 mit Österreich, den bringe ich auch gerne. Was soll denn das heutige Rest-Österreich sonst sein als ein deutsches Land, wo deutsch gesprochen wird und das jahrhundertelang unter einem römisch-deutschen Kaiser lebte? Ja, seit Napoleon nicht mehr. Aber da war Österreich auch ein nicht-deutscher Vielvölkerstaat. Seit dem 1.WK ist es das nicht mehr und es gab keinen Grund zur Trennung. Der "Anschluß" war durchaus logisch und gegen den Vertrag von Versailles gerichtet, der gezielt Pulverfässer aufgestellt hat. Völker auseinanderreißen, dafür zusammenschweißen, was NICHT zusammengehört und auf den nächsten Knall warten. Hat ja gut geklappt, der Plan der Sieger.

Gegenargument? Ah, nur Rechtsextreme sehen das anders. Gähn. Klar, das bin ich, sogar gesichert. Also, Österreich ist so deutsch wie es nur geht - aber es gibt natürlich heute keinen Grund zur Fusion mit Deutschland, zumal in einem vereinten Europa. Auch in der Ost-Ukraine gab es diesen Grund nicht; dort lebte, liebte und arbeitete man bis 2014 über kaum wahrnehmbare Grenzen hinweg wie in Sowjetzeiten.

Und nun stellen Sie sich vor, in Wien wären 2014 russische und chinesische Politiker eingeschwebt, hätten Druck gemacht, daß der Bundeskanzler den Beitritt Österreichs zur Eurasischen Wirtschaftsunion unterzeichnet (bedeutete gleichzeitig Zollgrenzen mit Deutschland). Weiterhin wird die deutsche Sprache unterdrückt, stattdessen slowenisch eingeführt. Wenn der Kanzler nicht mitmacht, unterschreibt den Vertrag stattdessen der Vertrauensmann vor Ort, nennen wir ihn beispielhaft HC Strache. Klingt irre? Genau das ist in Kiew passiert, und so geht es nicht!

Übrigens mag ich es nicht, wenn zu widerlegende Thesen gleich mal verfälscht werden. Erstens geht es nicht ("rechtmäßig russisches Land") um territoriale Ansprüche, sondern um Fragen (Ethnie, Religion etc.) des Zusammenlebens. Und zweitens hat Putin sich bei seinem langen Exkurs nur auf das historische Neurußland, also vor allem die Schwarzmeerküste bis Odessa bezogen. Die Fehler Lenins, Stalins und Chruschtschows, denen wir diesen inhomogenen Staat zu verdanken haben, wurden ausführlich thematisiert. Etwa im Rahmen seines Trips in westukrainische Gebiete, wo ungarisch gesprochen wird.

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