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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Re: Mit der Sowjetunion …

Guano-User schrieb am 20.01.2022 20:50:

… sind viele Russen in die anderen Sowjetrepubliken gewandert. Auch nach der Auflösung der Sowjetunion sind viele von diesen dann dort geblieben. In einer der baltischen Republiken galten diese Leute noch vor wenigen Jahren als Unbürger. Da, wo man zu Hause ist, kein Bürger zu sein, ist nicht schön. Es ist irgendwie auch verständlich, dass sich Putin für diese Menschen einsetzen möchte. So ähnlich tat er es auch, als er viele Russen vor zwei Jahren aus dem Gebiet um Wuhan - egal wie - ausfliegen ließ. Insofern kann ich es auch verstehen, wenn er das Ende der Sowjetunion als "geo-politische Katastrophe" bezeichnet. Für viele Russen in ehemaligen sowjetischen Republiken kann es das durchaus sein. Ich halte diese Katastrophe aber nicht für die größte des 20. Jahrhunderts.

Wie wäre es wohl Deutschen direkt nach dem zweiten Weltkrieg ergangen, wenn sie nach Holland gezogen wären.

Das Verhältnis mit Holland war erst nach Jahrzehnten wieder halbwegs normal - aber auch nur weil sich Deutschland um Wiedergutmachung in den verschiedensten Formen bemüht hat.

Auch wenn die baltischen Staaten formal Sowjetrepubliken waren, war Russland trotzdem Besatzungsmacht. Was hat Russland in den letzten 30 Jahren an Wiedergutmachung geleistet? Wo sind die Entschuldigungen Putins für 45 Jahre Besetzung.

Wo bleibt der Kniefall am Grab des unbekannten Soldaten in den baltischen Staaten, so wie es Willy Brandt 1970 in Warschau am Ehrenmal für die Toten des Warschauer Ghettos gtan hat.

Aber diese politische Größe fehlt Putin - er drangsaliert lieber seine Nachbarstaaten, weil sie nicht das Tun, was er will.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kniefall_von_Warschau

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