Sie scheint auch aus der Kampagne gegen sie gelernt zu haben. Sehr viele genaue Quellenangaben, überhaupt ein sehr langes Quellenregister, ein sehr meinungsstarker Essay. Sie grenzt sich auch plausibel ab gegenüber Arbeiten mit höherem wissenschaftlichen Anspruch und dementsprechend auch umfangreicheren Anforderungen.
Ich habe das Buch erst zu ca 2/3 durch, lehne mich aber jetzt schon so weit aus dem Fenster, es empfehlen zu können.
Kleinere Kritikpunkte habe ich auch, aber im Großen und Ganzen vernachlässigbar.
Die Kritik von Markus Linden konnte ich noch nicht nachvollziehen. Bezahlschranke bei der Zeit. Den Artikel habe ich als Kopie gelesen, leider ohne Quellen. Deswegen kann ich es nicht nachvollziehen.
Aber was ich sagen kann: mein Eindruck war vordergründig, das hier Hannah Arendt vergewaltigt wird für den Rufmord an einer Frau, die sich doch sehr in Tradition zu ihr bewegt. Funktioniert wahrscheinlich super bei Zeit-Lesern, die wissen, wer Hannah Arendt ist, aber nichts von ihr gelesen haben.
Es ist schade, das wir Hannah Arendt nicht dazu befragen können, was sie davon hält, wenn jemand sie mißbraucht um Historisierung von politischen Entwicklungen als Postfaktisch abzukanzeln. Ich frage mich, ob der Typ Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft gelesen hat.
Und dann wird dieser Mißbrauch auch noch verwendet, um jemanden mit einer anderen Meinung aus dem Diskursraum zu prügeln. Was man wohl in Vita Activa dazu findet, das Diskursräume gereinigt werden sollten von allem, was weh tut oder nicht in die Agenda passt.
Ich könnte mich noch mehr dazu auslassen, aber dieser Markus Linden Wicht ist es nicht wert. Für mich schlicht ein Schänder des Vermächtnisses von Hannah Arendt
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.03.2023 17:10).