Genau darum ging es mir, danke für die klasse Zusammenfassung, edge, ... :-)
Das mit der Unfähigkeit Kritik (vernünftig) zu äußern, hab ich in letzter Zeit öfter gehört. Ich glaube das hängt mit der "Streit-"/Diskussionskultur in diesem Lande zusammen (selbst im Bundestag) und kann aus eigener Erfahrung bzw. der meiner Kinder bestätigen, dass das an den Schulen/Unis schon z.T. an (gezielte) "Verblödung" grenzt. (Wobei man das zwischen Schule und Uni noch etwas differenzieren müsste, aber nur, was die Gründe betrifft - ich kenne auch Lehrer, die gern Unterricht für selbständiges Denken machen würden (und es punktuell sogar noch umsetzen) - führt hier aber zu weit).
Spannend wird das Thema aber für mich noch mehr, wenn ich über die Entwicklung der Wissenschaft nachdenke. Ziehe ich mir massenweise Leute heran, denen ich (vereinfacht gesagt) wie ein "Mantra" nur noch Richtung A beibringe, erzeuge ich zwar auch massenhaft brave "Untertanen", die sich gut für Richtung A verheizen lassen, habe aber ein Problem, wenn Richtung A nicht mehr richtig funktioniert / nicht mehr en vogue ist / nicht mehr ausreicht o.ä. Wer nicht gelernt hat das Gelernte auch zu hinterfragen, wird dann nur noch verunsichert sein oder versuchen das tote Pferd A irgendwie doch noch weiterzureiten.
Darüberhinaus nehme ich solche Entwicklung in den letzten Jahren auch zunehmend in der realen Wirtschaft war... Sukzessive werden "Führungspositionen" nur noch mit A-Schwätzern und Ja-Sagern besetzt. Das funktioniert natürlich nur, wenn man sich selbst und der nächsten "Führungsebene" was vormacht / kräftig in die Tasche lügt, die dann wiederum der nächsten Ebene... Das funktioniert sogar eine Weile - nämlich so lange, wie die (immer weiter reduzierte) Anzahl derjenigen, die die produktive Arbeit machen, den verzapften Blödsinn noch ausgleichen kann bis die Firma rechtzeitig an den nächsten gewinnbringend verkauft wird (Schneeballsystem).
Sorry, bin ein bisschen abgeschweift. Wollte hauptsächlich darauf hinaus, dass die "Methoden der Verdummung" - so praktisch sie anfangs für die System-/Machterhaltung sein mögen, über kurz oder lang (mit) das Gegenteil bewirken. Aber da trage ich ja sicher Eulen nach Athen ;-)
Noch was zur Zersplitterung: ich denke man muss da unterscheiden (lernen), wo es um reingetragene (lancierte) Richtungen geht und wo um tatsächlichen Richtungsstreit (den ich sogar grundsätzlich für wichtig halte, s.o., allerdings zu einem späteren Zeitpunkt). Ich für meinen Teil habe "beschlossen" nur noch die Gruppen ernst zu nehmen, die sich zumindest auf die existenziellen Ziele einigen können und diese auch in ihrem Handeln(!) vertreten. - Nur mal so am Rande: ich war gerade auf einer Demo, wo sich tatsächlich sehr verschiedene, z.T. verstrittene Gruppen zusammengeschlossen haben (keine Ahnung ob die DKP z.B. dabei war, von der LIKNEN waren es nur 3 oder 4 Versprengte (ohne Fahne o.ä.)). Für mich als "Exot" (Alter / keiner der Gruppen angehörend) war das schon recht beeindruckend und auch nicht uninteressant (wenn auch nicht überraschend) wie die Medien anschließend berichtet haben.
Das Orwell relativ einseitig als "technischer Warner" interpretiert wird, ist mir vor Deinem Hinweis noch gar nicht so bewusst gewesen und das obwohl ich mir der Manipulation durch Sprache schon sehr lange bewusst bin und darauf achte. Interessanter Hinweis!
So, sorry, wollte eigentlich nicht so viel schreiben. Vielleicht kommen wir ja nochmal später auf das Thema Zersplitterung zurück. Mit einem anderen Erfahrungshintergrund als du, denke ich da über einige Aspekte noch nach -.