Cinclus schrieb am 29.09.2016 20:08:
Noch ein Wort an die, die meinen Beitrag oben mit rot bewertet haben: Ist es falsch, auf die Gegebenheiten hinzuweisen? Ich habe doch gar nichts über eine mögliche Strafe gegen die Falschbeschuldigerin ausgesagt. Ich bin auch nicht der meinung, dass sie strafrei ausgehen sollte. Im Zivilverfahren, das K. gegen D. angestrengt hat, ging es doch erst mal um den Ersatz von entstandenen Kosten, nicht um eine Strafe.
Das Problem ist doch, dass es bei bewußter Falschaussage nicht automatisch dazu kommt, dass der/die Faschaussagende die kompletten Gerichtskosten zu tragen hat.
Hier mußte Kachelmann wieder mit anwaltlicher Unterstützung erst einmal einen Zivilgerichtsprozeß bemühen, um gerade mal die Kosten für ein(!) popeliges Gutachten erstattet zu bekommen.
Das, was ihn der ursprüngliche Prozeß gekostet hat, sieht er wohl eher nie wieder. (Über den Tagessatz für Knastunterbringung will ich hier gar nicht erst anfangen.)
An anderer Stelle hatte ich ja schon mal angefragt, wie wäre die damalige Urteilsfindung wohl verlaufen, wenn Kachelmann kein Geld gehabt hätte, für die Anwälte und Gutachten?
Recht haben und Recht bekommen sind wohl doch nicht immer ganz vom finanziellen Hintergrund frei. :-(
PS. Erbärmlich finde ich auch die gesellschaftliche Rolle in diesem Fall. Die Sender, für die er arbeitete, ließen ihn fallen, weil man mit so einem "Schmuddelkind" nicht in Verbindung gebracht werden wollte. Die Presse schlachtete den ganzen Kram aus und bot schon mal ordentlich Vorverurteilungen und die Leser sprangen sauber drauf an.
Ähnlich bei Lohfink, Behrends, ...
Wie frei sind Judikative und Legislative wirklich, wenn in der Gesellschaft derartig Druck aufgebaut wird?