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  • Tschurkin

mehr als 1000 Beiträge seit 10.05.2014

"Bundespräsident Steinmeier setzt Gegenakzente"

In dem Text heißt es:

"Es ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor diesem Hintergrund hoch anzurechnen, in seiner Rede zum Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion einen Gegenakzent gesetzt zu haben, indem er betonte:

Ich mache mir große Sorgen, dass die leidvolle Geschichte, an die wir heute erinnern, selbst mehr und mehr zur Quelle von Entfremdung wird. Wenn der Blick zurück auf eine einzige, nationale Perspektive verengt wird, wenn der Austausch über unterschiedliche Perspektiven der Erinnerung zum Erliegen kommt oder er verweigert wird, dann wird Geschichtsschreibung zum Instrument neuer Konflikte, zum Gegenstand neuer Ressentiments. Und deshalb bleibt meine Überzeugung: Geschichte darf nicht zur Waffe werden!
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier"

Warum soll das hoch angerechnet werden? Das bedeutet doch nichts anderes als dass "uns" das nicht vorgeworfen werden darf. "Wenn der Austausch über unterschiedliche Perspektiven der Erinnerung zum erliegen kommt oder er verweigert wird." Das heißt die Erinnerungen der deutschen Landser stehen gleichberechtigt neben denen der Slawen, Russen, Bolschewiken, Juden. Für wen könnte denn die "Geschichte zur Waffen werden"? Genau diese Art der "Perspektiven der Erinnerung" führt zu der historischen Einschätzung der Grünen Kanzlerkandidatin Baerbock über die Leistungen ihres Grossvaters, auf dessen Schultern sie gerne stehen mag.

Vor einigen Jahren fand in Odessa ein großes Pogrom statt, das Gewerkschaftshaus wurde angezündet, sehr viele der darin befindlichen Menschen wurden getötet und verbrannt. Macht es die Sache besser, wenn ein Erinnerungskranz vor das niedergebrannte Haus gelegt wird? Herr Steinmeier wollte das tun, die Bevölkerung vor Ort hat es verhindert. Sie haben sich verweigert, "die unterschiedlichen Perspektiven" in dieser Form zu zelebrieren.

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