Meines Erachtens ist die Begeisterung deutscher Politiker für militärische Auseinandersetzungen ziemlich einfach zu erklären:
Seit mehr als 100 Jahren gab es keinen Krieg mehr, aus dem deutsche Truppen als Siege hervor gingen. Zwischendurch wurden mal ein paar Schlachten gewonnen. Aber da waren die Sieger immer nur die Feldherren, nie aber die Politik.
Also ist man schon seit Jahren auf der Suche nach Kriegen, die man an der Seite der "Guten" (sprich USA) gewinnen könnte.
Versäumt hat man zum Glück die Gelegenheit "Vietnam", zu der man von den USA eingeladen wurde, für die es aber innenpolitisch keine Akzeptanz gab.
In der neueren Geschichte gab es dann den Ersten IRAK-Feldzug (90/91), an dem man sich (wg. des Mauerfalls) nur mit Geld beteiligt hat. Aus diesem Grund durften deutsche Politiker an einigen Siegesparaden als Gäste teilnehmen.
Als dann auch noch Schröder die Teilnahme am Zweiten IRAK-Feldzug absagte, konnten die Unionspolitiker ihre Trauer kaum noch zurückhalten. Deshalb versicherte die damalige Oppositionsführerin Merkel den USA (G.W.Bush jr und seinen Freunden), dass Deutschland mit gezogen wäre, wenn die Unionsparteien regieren würden.
Tja und nun suchen die deutschen Politiker halt weiter nach Gelegenheiten, endlich mit ihrem Traumpartner USA gemeinsam Schlachten und Kriege zu gewinnen und diese Siege zu feiern.
Es sieht leider so aus, dass beide sich ihre Kriegsgelegenheiten selbst schaffen müssen. Und für die Akzeptanz eines solchen Krieges in der deutschen Bevölkerung ist es erforderlich, den (auserkorenen) nächsten Gegner so mies aussehen zu lassen, wie möglich.
Und ich denke, dass wir uns in genau dieser Phase befinden.