Man muss schon unterscheiden können, welche "Denkschulen" den ultimativen Horror = (politisch-ideologisch-religiös) begründeter Verfolgungs- und Vernichtungswahn hervorbringen.
Das haben auch die Kommunisten gemacht, siehe die Kulaken.
Des weiteren missverstehst du, worauf Nolte eigentlich hinaus wollte.
Es ging in der Weltkriegs/Holocaust-Debatte stets um die Frage, ob das dt. Volk aus ideologischen Gründen bis zum bitteren Ende voll hinter Hitler stand und es sich deswegen kollektiv (erb-)schuldig gemacht hat.
Nolte verneint das, indem er auf die Schrecken der Kommunisten vor und während des Krieges verweist. An der Front war das wohlbekannt und auch in den gesellschaftlich höheren Kreisen wusste man, dass die Propaganda nicht übertrieben war. Die dt. Soldaten hatten panische Angst vor dem, was ihnen bei einer Gefangennahme drohen würde, während die Zivilbevölkerung auch ohne den Aspekt der russischen Rache für das, was die dt. Seite in Russland angerichtet hat, ahnte, was unter einer Kommunistenherrschaft geschehen würde.
Das war für Nolte einer der Hauptgründe, weshalb niemand einen mutwilligen Zusammenbruch der Ostfront riskieren wollte. Der selbe Antrieb übrigens trieb auch die Verschwörer um Stauffenberg gegen Hitler an, weil sie sahen, was er für einen taktischen Mist am bauen war. Nicht weniger versuchten die Verschwörer deswegen auch, bei den Westalliierten einen Separatfrieden auszuhandeln, damit sie weiter gegen die Kommunisten kämpfen konnten.
Anders formuliert: Die meisten Deutschen waren damals keine ideologisierten Nazis, sondern sie waren Patrioten, wie das die meisten Menschen in allen Ländern waren, und sie waren aus gutem Grund Antikommunisten. Beides stellt Antriebe dar, die in der allgemeinen Bevölkerung inklusive Wehrmacht weit bedeutender waren, als irgendeine Rassentheorie. Eine kollektive Erbschuld ist bestenfalls ein Nebenprodukt dieser und weiterer Umstände.
Der Kommunismus hat den "Sozialschädling" erfunden = die Verfolgung von seinen Feinden an deren "Sozialverhalten" festgemacht.
Der Nationalsozialismus hat den "Rassenschädling" erfunden = die Verfolgung angeblich "genetisch" defekter oder minderwertiger Menschen.
Das ist unser doppeltes krankes Geisteserbe, das wir längst nicht überwunden haben - im Gegenteil.
Diese Überschneidung bei den Kategorien ist für mich ein weiterer Grund, weshalb die Gleichsetzung zwischen beiden Ideologien gerechtfertigt ist.