Thomi Nhomi schrieb am 22.06.2021 12:57:
Das hier ist kein Kolloquium, sondern ein Onlineforum.
In dem Du die Thesen eines Historikers abfeierst, ohne seine eigentlichen quellenbasierten Forschungsergebnisse nennen zu können.
*Triggerwarnung*
Ich habe nicht nur Nolte, sondern auch Hitler gelesen.
Danke für die Warnung, aber ich bin fast garnicht überrascht.
Hier hat er nämlich sein Talent als "Volksredner" entdeckt, zu einer Zeit, wo die entfesselte Soldateska die bayrische Räterepublik durch illegalle Massaker* und Massenerschießungen im Blut ersäuften.
Nope, alles falsch. Mein Kampf lesen hilft, das liest sich besser, als es sein Ruf vermuten lässt.
Äääähm, geht Deine Begeisterung da nicht etwas weit? Es ist ja nun nicht die Bibel (bzw nur für sehr wenige extreme Fälle)
Das ist meine Gegenthese zu -Noske- Nolte: nicht der kommunistische Klassenkampf waren Vorlage für die Verbrechen der Nazis, sondern die entfesselte Rachsucht des bayrisch-katholischen Provinzmiefs nach 1919.
Die Evidenz spricht dagegen.
Die Evidenz nicht oft genung "Mein Kampf" gelesen zu haben? Ich ziehe hiermit Deine Kompetenz in Zweifel, über soetwas wie Evidenz belastbate Aussagen zu treffen :)
Im übrigen verweise ich Dich auf einen sehr guten Text von Sebastian Haffner über die Niederschlagung der Pariser Commune:
https://www.metropolis-verlag.de/Die-Pariser-Kommune--La-Commune-de-Paris/8008/book.do
Er argumentiert, dass in den Formen der Gewalt, die die Reaktionäre bei deren Niederschlagung angewendet haben (Massenerschießungen, Selektionen) sich die totalitäre Gewalt des 20. Jahrhunderts schon abzeichnete.
Das konterrevolutionäre Bürgertum hat also schon faschistische Gewalt angewendet, bevor der Faschismus überhaupt erfunden war und bevor der Kommunismus als politische Kraft überhaupt eine Rolle spielte.
Neinnein, die Spießbürger brauchten 1918/19 nicht bei den Kommunisten abzuschauen um bestialische Gewalt anzuwenden und sie brauchten es auch 1933-45 nicht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.06.2021 14:07).