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  • Ho Tsen Plots

mehr als 1000 Beiträge seit 25.09.2016

Aktueller Aufruf von #Unteilbar und eine echte linke Entgegnung darauf

Das Bündnis #Unteilbar hat kürzlich einen diffamierenden Aufruf gegen die Verteidiger von Freiheit, Grundrechten und Demokratie veröffentlicht:

Freiheit geht nur solidarisch.
#unteilbar statt vereinzelt

jetzt unterzeichnen!
6548 Organisationen & Einzelpersonen haben unterzeichnet

Statement der solidarischen Gesellschaft

anlässlich erneuter Mobilisierungen von „Querdenken“ und anderen Pandemieleugner*innen im Frühling 2021

Egoismus und Rücksichtslosigkeit zerstören den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wer sich „Querdenken“ anschließt, fordert eine Gesellschaft, in der die gesundheitlichen Gefahren für Millionen Menschen geleugnet werden und in der antisemitisch konnotierte Verschwörungserzählungen an die Stelle von überprüfbaren Fakten treten; in der die demokratische Debatte durch das Recht der Stärkeren ersetzt und die Zusammenarbeit mit Faschist*innen zur Normalität wird. In einer solchen Gesellschaft wollen wir nicht leben. Viele von uns würden sie nicht überleben.

Das Hinterfragen staatlicher Politik, auch der Corona-Maßnahmen, ist wichtig. Wo es notwendig ist, üben wir Kritik. Dabei sind wir uns einig: Verschwörungserzählungen, Rassismus und faschistische Ideologien sind niemals legitim.
...
Wir planen gemeinsam die nächsten Proteste für einen klimagerechten, sozialen, antirassistischen und geschlechtergerechten Weg aus der Krise und unterstützen uns dabei gegenseitig. Zusammen streiten wir für eine Zukunft, die von allen mitgestaltet werden kann.
...

https://www.unteilbar.org/freiheitsolidarisch/

Auf der Seite "Über uns" schreibt #Unteilbar:

Wir halten dagegen, wenn Grund- und Freiheitsrechte weiter eingeschränkt werden sollen.

https://www.unteilbar.org/uber-unteilbar/

Der aktuelle Aufruf widerspricht diametral dem verkündeten eigenen Anspruch. Was für eine verlogene Bande!

Als Reaktion auf diesen Aufruf erlaube ich mir, eine echte linke Entgegnung zu zitieren:

Warum ich den Aufruf: „#Unteilbar. Freiheit geht nur solidarisch” NICHT unterzeichne!

Dieser leimrutenartig formulierte Aufruf, der bisher gutgläubig von etlichen linken und demokratischen Organisationen unterzeichnet wurde, richtet sich nicht gegen die politisch funktionalisierte Angst- und Panikstimmung währen der Coronakrise, gegen ihre Gefahren und Kollateralschäden, sondern gegen die Wenigen und Mutigen, die sich gegen das gefährliche Krisenmanagement wehren.

Der Aufruf fordert unverblümt die Unterwerfung unter die herrschende Klasse, unter ihre Strategie, unter ihr Narrativ und unter ihre uneingeschränkte Meinungsführerschaft.

Dieser Aufruf pauschaliert und diffamiert in ganz gezielter Absicht völlig gerechtfertigte Fragen und Alternativstrategien (wie z. B. Kritik an Lockdown und Maskenpflicht), beschimpft Andersdenkende unisono als „Coronaleugner“ und erfindet eine direkte Verbindung zwischen ihnen und Antisemiten und/oder Faschisten.

Tatsächlich wäre es die Aufgabe kämpferischer linker Politik auch den etlichen verwirrten Geistern eines Fundamentalprotestes Orientierung zu geben. Das verweigern die Erstunterzeichner aber konsequent, nur umso intensiver auf die Sozialisten und Kommunisten einzuschlagen, die sich dieser notwendigen Auseinandersetzung stellen.

Der Aufruf behauptet Kritik zu üben an der aufdiktierten Coronapolitik, tut es aber nicht: Kein Wort gegen die völlig ungerechtfertigte und illegale Außerkraftsetzung von unveräußerlichen Grundrechten, kein Wort gegen die längst in Planung befindliche Trennung der Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte.

Kein Wort gegen die Zwangskasernierung und Totalisolierung alter Menschen, kein Wort gehen das Milliardengeschäft mit wissenschaftlich nicht aussagefähigen „Coronatests“ und Massenimpfungen mit nicht hinreichend geprüften Präparaten, kein Wort gegen die groteske und gesundheitsschädliche Maskenpflicht für Kinder, kein Wort gegen die gefälschten (mit und an Corona) Todeszahlen, gegen das jonglieren mit nicht validierten Infektionsziffern, die Prämien für „Coronabetten“, die endlosen Kollateralschäden für alle anderen ernsthaft Erkrankten und deren notwendige Behandlung und Präventivstrategien.

Nicht ein Wort gegen den Hungertod von fast fünf Millionen Kindern jährlich und gegen die NATO-Unterstützung der saudischen Dauerbombardememts in Jemen. Kein Wort gegen die Kontrollfetischisten und Planer eines wirklich neuen Faschismus im World Economic Forum, der Davos-und Bilderbergkonferenzen, der krakenartigen Vernetzung der Bill Gates- „Stiftung“, der fortschreitenden Privatisierung der WHO und der lang geplanten Installierung der Fälscher und Panikmacher der Johns Hopkins Universität als noch einziger „vertrauensvoller Informationsquellen“.

Der Aufruf verdreht und verdreckt den Begriff der „Solidarität“ in schamloser und perverser Weise und brandmarkt jeden, der dem „Zug der Lemminge“ seiner Erstunterzeichner nicht folgt, als Gegner und Todfeind der Demokratie.

Die meisten wohlklingenden Behauptungen und Absichtserklärungen vieler Unterzeichner widersprechen ganz eklatant deren eigener Handlungsweise.

Der Aufruf schont die Täter und pöbelt gegen deren Opfer.

Er ist eine bizarre Verdrehung bundesrepublikanischer Realität.

Ich werde dieses geschickt formulierte, infame Pamphlet nicht unterzeichnen und fordere alle auf, den gesamten Text jenseits der wohlklingenden Absichtserklärungen genau zu lesen, bevor sie, unüberlegt, ihren Namen daruntersetzen.

Norbert Andersch

Arzt, Hamburg und Praelo, Italien

(Hervorhebungen von mir)

https://freie-linke.de/freier-funke/2021/04/ein-aufruf-zur-unterwerfung-kritische-reaktionen-auf-die-initiative-freiheit-geht-nur-solidarisch-unteilbar

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