Die Frage ist halt, wie damit umgegangen wird.
Wäre Gegnern übergriffiger Corona-Maßnahmen so ein Fehler unterlaufen, dann würde das mediale Establishment wie die Hyänen über den Urheber herfallen. Und natürlich würde so ein Vorfall sofort als Beweis für die Unglaubwürdigkeit der Kritik an den Maßnahmen als Ganzes konstruiert.
In diesem Fall aber ist das Echo der Medien überschaubar. Die google-Suche listet grad mal ganze zwei Artikel in den großen Leitmedien. Und seitenfüllende Anzeigen, in denen der Gesundheitsminister seinen Irrtum richtig stellt, sucht man vergebens. Es wird einfach unter den Teppich gekehrt.
In der Hochzeit der Corona-Panik hätte es nicht einmal diese zwei Artikel gegeben. Denn dem Kampf gegen das Virus wurde alles andere untergeordnet. Wahrheit, Bürgerrechte, Diskussionskultur. Schließlich muss man schnell handeln, wenn 14 Tage alte Zahlen auf dem Tisch liegen und theoretisch-mathematische Modelle einen Trend zu ergeben scheinen.
In der Theorie geht in einer Demokratie alle Staatsgewalt vom Volke aus. Dies ist aber unmöglich, wenn wir es mit einem Monopol auf die Deutungshoheit zu tun haben, wie wir es in vielen Fragen unserer Zeit sehen. Dann wird dieser Satz zur Farce, weil die Bürger gar keine Chance haben, sich selbst eine Meinung zu bilden. Weil vom rechten Glauben beseelte Gotteskrieger alles filtern und canceln, was nicht ihrem Weltbild entspricht.