3-plus-1 schrieb am 8. Januar 2007 16:05
> Es scheint komplett tabu zu sein, sich die Frage überhaupt zu
> stellen, da der Druck von Großeltern und Verwandten extrem hoch ist.
> Man braucht nur mal in diversen Foren zu recherchieren, wenn da mal
> jemand äußert er ist gerne kinderlos, dauert es nicht lange bis das
> erste Reply kommt, dass er doch hätte gar nicht geboren werden
> sollen.
>
Nicht nur das, auch die öffentliche Meinung beschuldigt die
Kinderlosen, für nichts weniger als das Ende der REpublik
verantworltich zu sein. Jedes Pärchen sollte 2,1 Kinder zur Welt
bringen, damit die Deutschen nicht aussterben.
> Außerdem ist Vaterschaft, wenn man Kinder nicht so mag, ja auch
> deutlich unangenehmer geworden. Durfte man früher Distanz zu den
> Kindern wahren, wenn man Versorger war, wird ja heute das mütterliche
> Am-Kind-Kleben zwingend auch von Männern erwartet.
>
> Also mich schreckt es jedesmal extrem ab, so etwas auch tun zu
> müssen, wenn ich wieder Väter sehe, die sich den Säugling mit so
> einem Geschirr auf die Brust geschnallt haben - doch das wird heute
> von Vätern erwartet!
Geht mir genau so. Ich kann mir schon vorstellen, daß Kindererziehung
ihre schönen und glücklichen Seiten hat, aber generell mag ich auch
keine Kinder. Ich bin geistig schlichtweg nicht darauf vorbereitet,
meine gesamte Zeit - Arbeit + Freizeit - mit anderen Menschen zu
verbringen, die meine gesamte Aufmerksamkeit für sich in Anspruch
nehmen - zurecht, denn Vatersein ist eine Verpflichtung, der man
gerecht werden sollte. Auf der anderen Seite ist der Druck, der auf
einen ausgeübt wird, ein "gutes" Kind heranzuziehen, so groß, daß man
zuviel Angst davor hat, irgend etwas falsch zu machen, was dann aus
dem Sproß einen verwöhnten, lernschwachen, psychopathischen,
hyperaktiven Kleinkriminellen macht. Dieser Druck war natürlich schon
immer da, spätestens seit Freud wissen wir ja, daß die Eltern immer
schuld sind. Aber jetzt, mit Arbeitslosigkeit, PISA, Jugendgewalt
usw. werden individuelle Schwächen, die jeder von uns hat, doppelt
und dreifach angerechnet.
> Es scheint komplett tabu zu sein, sich die Frage überhaupt zu
> stellen, da der Druck von Großeltern und Verwandten extrem hoch ist.
> Man braucht nur mal in diversen Foren zu recherchieren, wenn da mal
> jemand äußert er ist gerne kinderlos, dauert es nicht lange bis das
> erste Reply kommt, dass er doch hätte gar nicht geboren werden
> sollen.
>
Nicht nur das, auch die öffentliche Meinung beschuldigt die
Kinderlosen, für nichts weniger als das Ende der REpublik
verantworltich zu sein. Jedes Pärchen sollte 2,1 Kinder zur Welt
bringen, damit die Deutschen nicht aussterben.
> Außerdem ist Vaterschaft, wenn man Kinder nicht so mag, ja auch
> deutlich unangenehmer geworden. Durfte man früher Distanz zu den
> Kindern wahren, wenn man Versorger war, wird ja heute das mütterliche
> Am-Kind-Kleben zwingend auch von Männern erwartet.
>
> Also mich schreckt es jedesmal extrem ab, so etwas auch tun zu
> müssen, wenn ich wieder Väter sehe, die sich den Säugling mit so
> einem Geschirr auf die Brust geschnallt haben - doch das wird heute
> von Vätern erwartet!
Geht mir genau so. Ich kann mir schon vorstellen, daß Kindererziehung
ihre schönen und glücklichen Seiten hat, aber generell mag ich auch
keine Kinder. Ich bin geistig schlichtweg nicht darauf vorbereitet,
meine gesamte Zeit - Arbeit + Freizeit - mit anderen Menschen zu
verbringen, die meine gesamte Aufmerksamkeit für sich in Anspruch
nehmen - zurecht, denn Vatersein ist eine Verpflichtung, der man
gerecht werden sollte. Auf der anderen Seite ist der Druck, der auf
einen ausgeübt wird, ein "gutes" Kind heranzuziehen, so groß, daß man
zuviel Angst davor hat, irgend etwas falsch zu machen, was dann aus
dem Sproß einen verwöhnten, lernschwachen, psychopathischen,
hyperaktiven Kleinkriminellen macht. Dieser Druck war natürlich schon
immer da, spätestens seit Freud wissen wir ja, daß die Eltern immer
schuld sind. Aber jetzt, mit Arbeitslosigkeit, PISA, Jugendgewalt
usw. werden individuelle Schwächen, die jeder von uns hat, doppelt
und dreifach angerechnet.