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Avatar von gh_stgt
  • gh_stgt

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Eigentlich schon

arseno schrieb am 08.05.2020 00:01:

Manaus

Städte in der Dritten Welt muß man wegen der dort herrschenden hygienischen Verhältnisse (sowohl hinsichtlich der Infrastruktur als auch der Gewohnheiten der Bevölkerung) gesondert betrachten. Jeder Erreger kann sich in der Dritten Welt wunderbar ausbreiten, egal ob Sie nun Manaus oder São Paulo betrachten. Die Sterblichkeit in Manaus ist übrigens (bisher) nicht außergewöhnlich. Sie liegt bei 290 pro Mio Ew und damit auf dem Niveau der Niederlande.

New York

In New York stellten Forscher eine massive Ausbreitung durch Ansteckung in der Subway fest. Bei Massentests wurden bei fast einem Viertel der Bewohner Antikörper gefunden.
https://www.livescience.com/covid-antibody-test-results-new-york-test.html
Somit ist die Letalität geringer, da die Infektionszahlen deutlich höher sind als offiziell registriert.

Norditalien

Was lief da anders dass die Übersterblichkeit alles

aus der jüngeren Vergangenheit

bisher gekannte dort sprengt?
Was hat man in Norditalien falsch gemacht das es teilweise bis zu über 500% mehr Tote gibt als im Schnitt?

Für Norditalien wurde in verschiedenen Medien bereits eine Vielzahl von Gründen genannt.
1. Mangelhafte Hygiene führte dazu, daß Covid-19 in Krankenhäusern auf stationäre Patienten mit anderen gesundheitlichen Problemen und auf das Personal übersprang.
2. Erkrankungen und Todesfälle durch nosokomiale Keime sind in Italien häufiger als in anderen Ländern. Muß das Immunsystem außer SARS-Cov2 noch weitere Erreger bekämpfen, so sinken die Überlebenschancen.
3. Antibiotikaresistenzen sind in Italien weiter verbreitet als in anderen Ländern (evtl. entscheidend bei bakterieller Superinfektion).
4. Norditalien hat "traditionell" Probleme mit Legionellen. Dadurch Vorbelastungen oder Fehldiagnosen möglich.
5. Teile der Bevölkerung waren durch eine kurz zuvor stattgefundene Massenimpfaktion immungeschwächt (nein, das ist keine Verschwörungstheorie, das sind anerkannte Fakten, kürzlich Geimpfte gelten z.B. in UK ausdrücklich als Risikogruppe für Covid-19).
6. Die bereits erwähnte schlechte Luftqualität.
7. Eine überdurchschnittlich alte Bevölkerung.
8. Fehlerhafte Behandlung durch zu frühes Intubieren anstelle nichtinvasiver Beatmung.
9. Allgemeine Überlastung des Gesundheitssystems, die bereits früher bei stärkeren Grippewellen auftrat. Interessanterweise kann man dies offensichtlich nicht einfach an der Zahl der Betten festmachen, denn die ist in der Schweiz nicht höher.
10. Es wurden Todesfälle eingerechnet, die nicht wirklich Covid-19 zuzurechnen sind (Palliativpatienten mit Krebs, Schlaganfallpatienten).

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