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  • Sanches

mehr als 1000 Beiträge seit 16.09.2007

Wir müssen einmal anerkennen: Die USA haben die erste Runde gewonnen ...

im Spiel Pleite-USA gegen Pleite-EU gegen bald Pleite-Russland.

Der Friedensnobelpreisträger Obama hat es geschafft, die USA wirken
weniger kriegerisch obwohl sie wie eh und je herumbomben, drängen die
EU erfolgreich dazu mehr zu rüsten und weniger Sozialstaat zu wagen
um Pleiteländer aus der Krise zu holen und er hat den immer
lächerlicher werdenden Dollar stabil gehalten.

Die EU entmündigt sich zunehmend selbst, wenn ihre Politiker einen
Pro-USA Kurs einschlagen und mit auf Russland eindreschen. Das
schwächt Europa und ergo stärkt die amerikanische Position
notwendigerweise. Gleichzeitig werden die "armen Oststaaten" der EU
bald mehr mit von den USA angebotenen Schifergas versorgt, und
weniger von Putingas.

Nachdem der für die Weltfinanzorganisationen brisante Gaddafi aus dem
Verkehr gezogen wurde, um die Abhängigkeit Afrikas unter
französischer Federführung zu sichern, wird nun ein weiterer Agent
gegen die Dollarstabilität weltweit von allen Industriestaaten
bekämpft: Putin. Obama schafft es damit fast ganz ohne selber als
Agent auftreten zu müssen die Welt zur Konformität zu drängen, ohne
dass das von den Bedrängten so empfunden wird.

Die Drohnenpolitik bleibt ebenso wie die Folterpolitik der USA
unangefochten, die zunehmenden Krisenverschärfungen Weltweit führt
zudem zu mehr und mehr Befürwortern dieser Politik. ökonomisch kann
damit ein weiterer Sieg des Warfarestate USA demonstriert werden, die
eine ganze Drohnenökonomie anbieten können, während die
Drohnenprojekte anderer Länder in liebsamer Regelmäßigkeit
fehlschlagen oder eben mit den USA kollaborieren müssen.

Vielleicht ist Obama innenpolitisch weniger erfolgreich, und
vielleicht hat er seinen außenpolitischen Erfolg gar nicht so geplant
gehabt, aber bisher siegt er außenpolitisch auf ganzer Linie.

Die EU entmündigt sich unter Merkel zunehmend, was nicht untypisch
ist und zu erwarten war. Wer kritisiert heute ernsthaft noch die USA
wegen des NSA Skandals. Man muss "Freunde" halt nehmen wie sie sind.
Der weltweite Ausbau der Totalüberwachung kann nun fortschreiten,
denn trotz allen Widerstands bleibt dieser in kleinen Scharmützeln
stecken, während die Totalüberwachung von allem und jedem ausgebaut
wird und, ein weiterer Sieg für die USA, nun sogar kaum noch jemand
interessiert. Die "neue" Angst vor Terroristen, die ja inzwischen
überall sind, sorgt dabei auch in Zukunft für eine breite Basis in
der Bevölkerung.

Russland ist nun ganz offiziell am schwächeln, Währungsinflation und
eine Rezession um über 4% machen ihm zu schaffen, auch wenn es damit
lang nicht pleite ist. Die russische Rüstungsindustrie ist durch die
Deeskalationspolitik der USA und der dazugehörigen Polarisierung der
Welt schwer getroffen. Ein weiter genialer coup seitens der USA,
welche seit eh und je Marktsubventionen ausschließlich durch
Rüstungsprojekte betreiben, und ein Sieg gegen Putin, der seine
Beliebtheit einem wirtschaftsstarken Russland zu verdanken hatte.

Obama ist sehr erfolgreich. Das neoliberale Projekt haben
amerikanische Thinktanks sehr gut verstanden. Die USA stehen heute
sicherer als je zuvor in ihren Springerstifeln, die
Unzulänglichkeiten des "freien Marktes" angelsächsischer Prägung
werden für die Zentren der Weltwirtschaft zunehmend durch
staatsfinanzierte Rüstung und Kriege aufgefangen, ganz als hätten die
neoliberalen Thinktanks Marx gelesen und verstanden. Das schafft für
die Bevölkerungen der Zentren den Eindruck, dass - solange wir nur
tüchtig bomben - alles in bester Ordnung ist und bleibt und die
Verlierer innerhalb unserer Gesellschaft, in einer so brenzlichen
Lage, halt mal den Gürtel enger schnallen müssen und sich gefälligst
zusammen reißen müssen. Das alles ist dann, versteht sich, völlig
alternativlos, weshalb die ewigen Nörgler ebenso wie die nie
zufriedenen Utopisten doch endlich mal still werden sollten.

Wir leben also, wie schon immer, in der besten aller möglichen
Welten. Obama hat die US-Weltversion der Dinge gerettet. Die Welt
will zunehmend im Gleichschritt mitmaischeren, vom Glauben getrieben
"westliche" Demokratie hieße ökonomischer Erfolg, und durch die
Weltbedrohung "Terrorismus" hat man alle Methoden entwickelt um
zünftige Unruhestifter ruhig zu stellen, die die FAZ und TAZ Version
der Welt nicht so recht glauben wollen.

Schöne neue Welt. Cheers

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