die Geschwindigkeit eines Musikstückes in bpm (beats per minute) ist ein wesentliches Ausdrucksmittel. Sie bestimmt welche Grundemotion vermittelt wird. Man kann ein musikalisches Thema nicht beliebig beschleunigen, ohne das es seine Aussage verändert.
Da sagte ein Mitforist , "der Rockn roll der 50er war auch sehr schnell...", sicher, aber das war dann auch keine Popmusik - in 180bpm tanzt man keinen Fox.
Auch gibt es einen Punkt (ja, nach Temperament und aktueller Gefühlslage) bei 140-160bpm, wo der Zuhörer die Geschwindigkeit als Halb so schnell fühlt. Er tanzt nicht in 180bpm sondern in 90bpm, also wesentlich gemütlicher.
Nicht zu unterschätzen ist, das sich bei intensivem Musikerlebnis (Konzert, Bassfrequenzen sehr laut) Herz und Atemfrequenz der Musik anpassen. Hier sollte klar werden, daß ein Puls von 100 etwas anderes ist als 110.
Mein Fazit, Popmusik von 2017 ist anders als Popmusik von 1980 - eigentlich nicht allzu verwunderlich. Was bleibt ist, daß Menschen zu bestimmten Gefühlslagen bestimmte Musik bevorzugen. Wenn die heutige Popmusik schneller geworden ist, wird sie am langsamen Extrem Zuhörer verlieren und am schnellen welche gewinnen. Übrigens gab es diese Beschleunigung schon öfters - zB Jazz bis Bebop.