Also mein freier Tag in der tiefen Provinz war da ganz anders. Familie geschnappt und zum nächsten Bahnhof gelaufen. Dort den Traditionszug mit Dampflok genommen und in die Berge in den nächsten Kurort gefahren, vorbei an friedlichen Dörfern mit Fachwerkhäusern, Fahrrad-fahrenden Familien und bunten Bäumen. Im Kurort die hübschen Gründerzeit-Häuser bewundert, kurzer Stop an der Eisdiele, und dann hoch auf den Berg. Am Wegesrand grüßten bizarre Sandsteinformationen, Vögel zwirtscherten, und der Wolf winkte freundlich. Oben auf dem Berg angekommen warteten leider schon viele andere Wanderer, aber ein Platz im Garten der Berghütte, hier nennt man sie Baude, war immer noch frei. Gulasch mit böhmischen Knödeln und einem Bier bestellt, und mit dem freundlichen Sitznachbarn aus dem Nachbarland über Knödel, Bier und Geschichte unterhalten. Nach dem Mahl ein Gang auf den nächsten Sandsteinfelsen mit Aussichtskanzel, von dort unser Haus und die schnaufende Dampflok sich die Steigung hochquälen sehen. Zufrieden den Weg zurück angetreten.
Aber in Berlin war es sicher auch ganz nett...