Putin will nicht nur in Belarus das Vertrauen für Russland gewinnen. Vor allem sucht er mehr Anerkennung im Westen, sein eigentliches großes Ziel
Herr Grassmann, wie kommen Sie eigentlich darauf, dass 1. Putin Russland sei und 2. Russland auf Anerkennung im Westen angewiesen sei? Nein sicher nicht. Anerkennung im Westen gehört nicht zu den nationalen Interessen Russlands. Es kommt auch ohne ganz gut zurecht.
Gerade diese Sonneninsel von Russland abzutrennen, war unglücklich. Deshalb liegt Verhandlungsbereitschaft zur Anerkennung dieser Annexion nahe - und entsprechend sollte man nun über die Akzeptanz dieser geographischen Neuordnung diskutieren.
Erlauben die Amerikaner euch denn darüber überhaupt nachzudenken, geschweige denn mit Russland darüber zu diskutieren? Und was würden wohl die Ukrainer davon halten?
Niemand erwartet von euch eine "Annexion" anzuerkennen. Eine richtige Annexion würde auch Russland nicht anerkennen. Sie ignorieren vermutlich unwissentlich, dass für Russland und die Krim selbst, war es überhaupt keine Annexion.
Eine Annexion ist die einseitig erzwungene Eingliederung.
Die Annexion setzt voraus, dass die Initiative vom Annektierendem Staat unter Zwang erfolgt. Einer Annexion geht in der Regel eine militärische Okkupation voraus. Den man kann nichts zwangsweise einverleiben was man nicht kontrolliert. Die Okkupation setzt den Austausch der vorhandenen Regierungsstrukturen durch die Militärverwaltung des annektierenden Staates voraus. Nichts davon hat auf der Krim stattgefunden.
Von einer Annexion der Krim durch Russland kann überhaupt keine Rede sein.
Die Initiative ging nicht von Russland, sondern von der Krim selbst aus. Genauer vom Krimparlament. Sie haben daraus gar kein Hehl gemacht. Lange vor dem Auftauchen des Russischen Militärs auf der Krim, stand Alles über die Abspaltung der Krim von der Ukraine, und deren Absicht ein Referendum über Beitritt zu Russland durchzuführen und Russland dabei um militärischen Beistand zu ersuchen auf der Homepage der Krimregierung. Bei Bedarf suche ich gerne einen Link für Sie heraus.
Der Grund dafür war nicht das einfallende Russische Militär, sondern die von Deutschland unterstütze blutige Machtergreifung in Kiew. Richten Sie ihre Beschwerde darüber, dass die Krim in Folge der Deutsch-Amerikanischen Einmischung in Kiew, der Ukraine davon gelaufen ist, doch bitte an das auswärtige Amt und das Außenministerium Herr Grassmann.
Hättet ihr damals darauf verzichtet eine illegale und undemokratische Machtergreifung in Kiew für Ausdruck von Demokratie zu halten und hätten die Putschregierung nicht anerkannt, wäre die Krim wahrscheinlich auch heute noch ein Teil der Ukraine.
Die Eingliederung der Krim in den Bestand der Russischen Föderation, war nicht von Russland erzwungen gewesen, es war ein Akt der Selbstbestimmung der Krim.
Die Korrekte völkerrechtliche Bezeichnung für diesen Vorgang lautet Einseitige Sezession gefolgt von einer selbstbestimmten Vereinigung mit Russland.
Russland spielte dabei nicht die Rolle eines Aggressors und Okkupanten. Sondern die der Schutzmacht der Krim. Das Krimparlament hatte sich offiziell an Russland gewandt und hat um militärischen Schutz gebeten, weil sie davon ausgingen, dass die Neue Kiewer Putschregierung Militär einsetzen könnte um ihre Abspaltung zu verhindern.
Wenn sie All das ignorieren, und mit Russland über die "Annexion der Krim" sprechen wollen, wird man ihnen die Tür vor der Nase zu knallen. Diese Formulierung ist völlig inakzeptabel für Russland da gibt es nichts zu diskutieren.
Die Anerkennung der Rückgliederung der Krim an Russland ist das eigentliche Pfand, das Europa hat
So ein Blödsinn, Herr Grassmann!
Die Anerkennung der Krim, kann Russland und der Krim völlig egal sein. Wenn Europa den Status der Krim nicht anerkennt, sei es drum, das hindert die Krim nicht daran russisch zu sein. Auf der Krim interessiert es keine Sau was man in Deutschland über ihre Wiedervereinigung denkt. Ob man sie anerkennt oder nicht, kann den Krimbewohnern völlig egal sein. Für sie ist ein Lebenstraum wahr geworden.
Und Russland kann das sowieso egal sein. Ihr könnt die Krim nicht anerkennen solange wie ihr wollt.
Das Verhandlungsziel für Europa ist im Fall der Krim ist vorgezeichnet: eine faire, international überwachte Volksabstimmung der Bevölkerung der Halbinsel Krim über deren Zugehörigkeit zu Russland oder zur Ukraine
Herr Grassmann, nennen Sie bitte wenigstens eine Stadt auf der Krim, welche von Ukrainern gegründet wurde... Wohl kaum.
Schminken Sie sich das bitte wieder ab Herr Grassmann. Darüber wird Russland Niemals verhandeln.
Sie begreifen eins nicht. Die Volksabstimmung auf der Krim wurde nicht deshalb durchgeführt um ein OK von Europa zu bekommen. Diese Volksabstimmung wurde von den Behörden der Krim durchgeführt aus nur einem Grund. Um ein OK von Russland zu bekommen. Und Russland hat diese Abstimmung anerkannt und ihr OK gegeben. Mehr wollten sie auf der Krim mit ihrer Volksabstimmung auch gar nicht erreichen.
Was Sie hier vorschlagen ist mit etwas zu handeln worüber sie gar nicht verfügen und womit Russland gar nicht handelt. Die Anerkennung der Krim ist nicht euer Faustpfand.
Die Krimfrage ist endgültig gelöst.
-Wladimir Putin
Ob Europa das anerkennt oder nicht, kann Russland und der Krimbevölkerung schon seit 6 Jahren völlig egal sein. Warum sollte man meinen es könnte irgendwann eine Rolle spielen und Russland dazu bewegen über historisches Russisches Territorium zu verhandeln?