Captain Data schrieb am 13.10.2020 10:40:
Mir hat eigentlich schon diese Stelle gereicht:
Menschenrechte und europäische Grundrechte werden verletzt. Aber Europa sieht hilflos zu. (...)
Die EU ist sich selbst nicht im Klaren, welche Linie sie bei den Menschenrechten fährt. Klar, denn die sind selbst immer "verhandelbar", je nach dem, ob der Potentat im Sinne der EU-Interessen regiert, oder gegen. Bestes Beispiel für die Schizophrenie in Sachen Menschenrechte ist der Umgang EU-interner Regierungsoberhäupter: Kritik an Spanien fällt aus, obschon willkürlich Menschen eingesperrt werden, gegen Victor Orban wird dagegen geschossen, was das Zeug hält, weil er eine politisch aktive NGO-Uni nicht im Lande dulden will (die Soros-Uni).
(...)
Was unterscheidet Lukaschenko von anderen Diktatoren, mit denen sonst die EU gern und viel verhandelt, z.B. den "Schokokönig" in der Ukraine? Genau: Lukaschenko ist Moskau-treu. Das geht gar nicht. Wäre Lukaschenko Brüssel-treu, wäre er kein Problem, er hätte seine Glückwünsche aus der gesamten EU bekommen, Händeschütteln, Staatsbankette ... you name it. Aber Lukaschenko ist eben eher an einer Partnerschaft mit Russland interessiert.
So moskautreu war Lukaschenko gar nicht. Er wollte sich von keiner Seite vereinnahmen lassen.
Der Westen wurde ungeduldig, hatte genug vom Lavieren, wollte Lukaschenko zu Fall bringen und Weißrussland eintüten.
Dass Lukaschenko nach Jahren des Lavierens zwischen West und Ost wieder mehr an einer Zusammenarbeit mit Moskau interessiert ist, ist allein der unendlichen strategischen Weitsicht und dem taktischen Geschick der EU zu verdanken.
In diesem Sinne: ruhig noch mehr Sanktionen gegen Weißrussland einführen!
Moskau wird es mit Genugtuung zur Kenntnis nehmen.