Ansicht umschalten
Avatar von OberstMeyer
  • OberstMeyer

mehr als 1000 Beiträge seit 08.01.2010

Typisch

Als geübtem Kapitaldiener kommt dem Autor gar nicht in den Sinn,den anmaßenden "Demokratie"-Export des Westens überall, wo er sich Einfluß verschaffen will, und noch nicht einmal den Charakter von Sanktionen als nicht-friedliches Politikinstrument in Frage zu stellen. Er erteilt taktische Ratschläge, wie Rußland besser in die Knie zu zwingen wäre. Sanktionen heute sind die Fortsetzung der Belagerungspolitik des Mittelalters zur Aushungerung des Feindes und der ansässigen Bevölkerung. Deren Anwendung sind Verstöße gegen das Völkerrecht.
Abgesehen davon, daß er die Lage ebenfalls falsch einschätzt und davon ausgeht, daß Rußland auf die Anerkennung der "Annexion" der Krim aus sei, ist anzumerken, daß der Westen schon genügend Berater seines Formats beschäftigt und keine weiteren benötigt. Um seine Ideen zu begründen, übersieht er auch, daß die Durchführung einer neuen Volksabstimmung auf der Krim unter internationaler Aufsicht, in russischen Vorschlägen enthalten, durch den Westen abgelehnt wurden, weil das Ergebnis pro Rußland vorhersehbar herauskommen würde. Das ist ein Irrtum. Das Gleiche würde wohl in Weißrussland passieren, denn nach den einstigen Hochrechnungen der belorussischen Opposition hätte deren Kandidatin um die 25 %, bereits schöngerechnet, der Stimmen erhalten, was den Westen nicht davon abhält, ihr eine Mehrheit der Zustimmung des Volkes zuzuweisen. Warum wohl?
Übrigens wurden die Bezeichnungen "Ukraine" und "Belorußland" für bis dahin übliches "Kleinrußland" für beide Gebiete von Stalin durchgesetzt bei Strafandrohung der Nichtverwendung der angeordneten neuen Bezeichnungen. Alle, die sich der Anti-Rußland/Putin- und Anti-Lukaschenko-Bewegung befinden und die Zustände in der Ukraine schön reden sowie von "Belarus" sprechen befinden sich in bester Gesellschaft.
Wenn dem Westen wirklich an Demokratie gelegen wäre, hätte er das an anderer Stelle zu Genüge beweisen können, aber da herrschte Funkstille. Ganz im Gegenteil, der Demokratieexport in den Nahen Osten, auf den Balkan, nach Lateinamerika und Afganistan erbrachte nichts als Chaos, weil Ziel dessen Regime-Chance für eigene Interessen war und nichts anderes, unter vielfachem Völkerrechtsbruch auch der Bundesrepublik. Es wäre auch die Möglichkeit gewesen, im westlichen Inneren Demokratie zu fordern und fördern. Aber zu den skandalösen Vorgängen in Spanien und Frankreich gegen friedliche Protestbewegungen, gegen Assange und Snowden, von den verbündeten Kopfabschneidern ganz zu schweigen, die hat man ja erst geschaffen, war zumeist nicht mal ein Räuspern zu hören. Auch in der hochdemokratischen BRD baut man fleißig das ab, was man von anderen an Demokratie fordert. Und da maßt man sich eine moralische Überlegenheit an.
Es ist allein Sache der betroffenen Völker über Demokratie zu entscheiden und nicht das Recht fragwürdiger Mahner diese durchzusetzen.
Die Vorschläge des Autors bedienen letzteres.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten