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20 Beiträge seit 24.07.2003

Re: Sehr geehrter Hr. Hannich

Uter1 schrieb am 24. Februar 2004 13:04

> Sie beklagen die mangelnde öffentliche Diskussion dieses Themas, die
> Abwesenheit der Thematik in den Medien?

Ja. Allerdings wurde der Artikel bereits vor knapp einer Woche von
mir verfasst, zu einer Zeit als dieses Thema (trotz Aktualität) kaum
(öffentlich?) diskutiert wurde. In den letzten Tagen konnte man ja
aber, dahingehend ist die Aussage zu jetzigen Zeitpunkt wohl nur noch
bedingt gültig, einige Meldungen dazu wahrnehmen.

> Wer, wenn nicht Sie, könnte denn eine solche öffentliche Diskussion
> lostreten?

Jeder. Es ist für mich unverständlich wie dieses Thema, für das ich
mich auch abseits von TP interessiere, bei dem Potenzial so lange
schlicht "uninteressant" war. Sei es nun für die Öffentlichkeit
selbst (Aktionen, Interesse? Bei den üblichen Verdächtigen der
"Szene" vielleicht, aber sonst?) oder natürlich auch für
Journalisten.

> Ich als normaler Bürger habe keine Kontakte in die Presse- und
> Medienlandschaft dieser Republik. Sie sollten doch viel eher in der
> Lage sein bei Ihren Kollegen entsprechendes Interesse zu wecken.

Nun, ich bin kein hauptberuflicher Journalist. Das Problem dürfte
eher sein, dass bei Entscheidungen auf EU-Ebene häufig wenig
Interesse herrscht, nicht nur bei so einer Richtlinie.

> Gerade in einem solchen Fall der nach Korruption, Amtsmissbrauch und
> was weiss ich noch stinkt. Immerhin ist eine der treibenden Kräfte in
> der EU eine Dame (den Namen müsste ich raussuchen) die
> zufälligerweise mit dem Universal-Chef verheiratet ist.

Soweit würde ich nicht gehen. Fourtou schießt weit übers Ziel hinaus,
wie das auch noch beim Ratsentwurf der Fall ist, oder bei den
Positionen der meisten Abgeordneten. Aber natürlich ist es
fragwürdig, ob sie für den Berichterstatterposten in diesem Fall
geeignet ist.

> Was auf nationaler Ebene sofort ein entsprechendes Presseecho
> hervorrufen würde scheint auf EU-Ebene irgendwie OK zu sein. Das
> hätte sich Schwarz-Schilling wohl damals auch gewünscht als ihm
> Amtsmissbrauch zugunsten seiner eigenen Fabrik vorgeworfen wurde.
> Amtsmissbrauch aus privaten Interessen, ist das auf EU-Ebene denn
> nicht verwerflich?

Nicht unbedingt alles was verwerflich ist wird als interessant
erachtet. Ich will das nicht hier nicht beurteilen, aber das hängt
wohl alles mit einer Art (unangemessenen) EU-Trägheit zusammen. Ob
nun die Bevölkerung schlichtweg mehr Interesse dafür entwickeln muss,
oder die Presse tiefgründiger darauf eingehen sollte...ich denke
beides ist wichtig und hängt untrennbar miteinander zusammen.

> Reichlich Stoff für den früher so hochgelobten investigativen
> Journalismus. Aber der scheint mit seinen Altmeistern irgendiwe zu
> Grabe getragen worden zu sein. Oder hört keiner mehr zu? Werden die
> Leute nur noch wach wenn mal wieder Würmer im Fisch sind?

Die Frage ist auf jeden Fall berechtigt.

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