Wir haben zugelassen, dass Geld der zentrale Angelpunkt unseres Lebens ist. Unser ganzes Denken handelt direkt nur noch davon, wie wir an das Geld kommen, was uns mehr Geld bringt und was uns etwas kostet. Freundschaften mutierten zu Netzwerken, Lebensfreude zu Kaufevents und der Andere ist ein Rivale, den man mit einer Leistungsshow übertrumpft, oder aber klein redet (mein Grill, mein Kaffeeautomat, mein...)
Der Neoliberalismus hat es perfekt geschafft, uns einzureden, dass Geld und Kaufen der ursprüngliche Lebenszweck ist und somit nur das tägliche Malochen für unseren Selbstwert sorgt.
Hinter den Kulissen haben die extremen Neoliberalen, die Libertären, schon lange den eigentlichen Feind ausgemacht. Es ist der allgegenwärtige Sozialismus der durch seine Eingriffe den freien Markt behindert hat und somit die Ursache für das kommende Chaos ist. Da gehört schon eine Menge Ignoranz zu, dass man den in den letzten Jahren liberalisierten Markt als Sozialismus wahrnimmt.
Damit ist jede soziale Idee sofort in der Defensive und muss sich gegen Angriffe verteidigen die nur aus einer marktradikalen Sicht einen Sinn ergeben. Aber da wir zwischenzeitlich alle diesen marktkonformen Standpunkt eingenommen haben erscheinen uns die Argumente dieser Marktradikalen schlüssig.
Wenn wir uns nicht ändern, dann wird sich nichts ändern, außer dass wieder mal ein starker Mann/Frau uns verspricht es für uns zu "regeln".
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (10.06.2020 07:36).