yepp, kann ich nur zustimmen. Im Zeitalter der Selbstverwirklichung und Selbstoptimierung erscheint es mir schwer, den Menschen eine "langsamere" Lebensweise schmackhaft zu machen.
Demokratie ist ein Akt der Wahl und gleichzeitig Stress, da man ja nichts verkehrt machen möchte. Manchmal habe ich schon nichts gekauft, weil ich von der Vielfalt erschlagen war. Verschiedene Meinungen haben dabei das ihre dazu beigetragen.
Wenn ich mir dann manchmal meine Eltern vorstelle, die körperlich eingeschränkt sind, wie sollen sie entscheiden? Meistens wählten sie dann das was sie immer wählten. Ist ja immer gut gegangen. Unsere Gesellschaft hat deshalb in meinen Augen ein sehr starkes Beharrungsvermögen, auch bei offensichtlich falschen Systemen wie Steuerrecht wird nichts geändert, denn es funktioniert.
Demokratie sollte dazu führen, in meinen Augen, dass ich mich auf die Parlamentarier verlassen kann. Das beinhaltet, dass ich mich nicht um Coronazahlen kümmern muss, dass ich keine Werte verstehen muss. Was ich brauche sind Informationen, was passiert und warum. Ich muss nichts über den Virus und seine Mutationen wissen, ich kann es nicht ändern.
Eine Veränderung zb. der Nachrichtensendungen wäre auch angebracht. Wir bekommen so viele Informationen, die nichts mit der eigenen Realität zu tun zu haben. Andererseits erzeugen sie ein Gefühl, als ob ich diese Informationen brauche, was nur sehr selten stimmt.
Ich finde es seltsam in einer Welt zu leben, die einerseits Achtsamkeit predigt und gleichzeitig das Gefühl vermittelt, man dürfe nichts verpassen und man müsse aufpassen, dass man nicht übervorteilt wird. Leider
Populist schrieb am 22.03.2021 12:53:
mganga schrieb am 22.03.2021 12:40:
wenn wir recht haben, ist die Demokratie nichts für uns Menschen.
Ist die Demokratie denn tatsächliche die Ursache der Überforderung? Da bin ich mir nicht sicher.
oder wir müssen den Menschen einfachere Lösungen anbieten.
Wir könnten ja auch einfach die Erwartungen und Anforderungen zurückschrauben. Und damit meine ich keineswegs allein die materiellen Erwartungen und Anforderungen, sondern auch die immateriellen Erwartungen und Anforderungen wie die z.B. im Gerechtigkeitswahn zum Ausdruck kommen. Klar, wenn wir den Anspruch haben, jegliche subjektiv empfundene Ungerechtigkeit zu eliminieren, dann müssen wir uns zwangsläufig überfordert fühlen. Nur mal als Beispiel.
Da wäre auch der Getzgeber in der Pflicht Gesetze so zuschreiben, dass sie von jedem verstanden werden können.
Einfache, überschaubare und verständliche Gesetze stehen aber in einem Zielkonflikt mit dem Bedürfnis nach allumfassender Regulierung. Ich kann nicht gleichzeitig alles regulieren wollen und erwarten, dass die daraus resultierenden Gesetze noch überschaubar sind. Wenn überschaubare Gesetze unser Ziel sind, dann müssen wir hinsichtlich des Umfangs der staatlichen Regulierung Kompromisse eingehen. Anders geht es nicht.