Das stimmt nur bedingt. Die Site habe ich dazu getan weil sie Moeglichkeiten der Waermespeicherung aufzeigt, ab wenige Tagen bis zum Saison-Speicher der fuer Monate dimensioniert ist (Bodentanks, Kavernen). Fuer langzeit Waermespeicher duerften die Unterschiede nicht so gross sein bei 47 Bgrad oder 60-70 Bgrad.
Ja, das ist schon richtig, für den Wärmespeicher ist das Land eher nur indirekt von Einfluss. Ich dachte beim Breitengrad eher an die Tatsache dass wir im Winter keine Sonne haben. Ein Paar Monate gar nicht und davor und danach eine Sonne die so ganz knapp und schwach über den Horizint kommt, durch lange Luftschichten durch. Richtige Sonnenkollektorsonne ist nur so ab Mitte März bis Mitte Oktober.
Aber die Wetterlagen sind auch wichtig. Regenwolken machen den niedrigem Breitengrad kaputt, so gesehen in der Regenzeit in Indien.
Es sind die Kollektore entsprechend zu dimensionieren, fuer die Sommerzeit.
Unsere Stadt im Schwarzwald baut derzeit das Fernwaermenetz aus, Solarthermie ist auch ein Bestandteil davon, ca 7% habe ich gelesen. Ausgehend von reiner Waermeenergie bringt die ST mehr als PV, im Vergleich ca 80 zu 20% also
Faktor 3 bis 4. Strom ist dazu kostspieliger zu speichern.
Ja. Halte ich für sinnvoll. Im Moment geht Solarthermie irgendwie unter im Rausch der Begeisterung für PV. Ich habe Solarthermie selber gebaut in den 80ern. Auch die Wärmetauscher berechnet und konstruiert. Hobby als Ökofreak, aber es war immer nützlich und hätte sich auch rentiert wenn ich nicht hätte wegziehen müssen. Im Moment ist das Problem dass man aus Kostengründen von Kupfer auf Alu umsteigt, und Alu als sehr unedles Metall korrosionsgefährdet ist. Lochfrass und solche Effekte. Erfordert spezielle Flüssigkeiten und intensive metallurgische Kenntnisse und Versuche.
Aus Kanada habe ich von so einem Waermespeicher (ein Stadtviertel) Projekt gelesen.
Ein unterirdisches Rohrsystem bzw Tanks die mit Sommer-Waerme gespeist werden. In diesem Fall ist nicht einmal besondere Isolation notwendig da eingebettet und abgedeckt mit isolierenden Schichten (Lehm). Das ganze braucht dann mehrere Sommerheizzeiten zur Aufwaermung und Trocknung der Masse, damit es zur thermischen Isolation kommt. Erst dann ist der Speicher voll funktionsfaehig.
Interessant. Als ich in Kanada war, war da ein Öko-Haus mit grossem Holzkessel und riesigem Wassertank als Speicher, etwa um die 40m3 rum. War auf Prince Edwards Island, Tignish, Atlantic Wind Test Center. Leider keine Sonnenkollektoren. Wurde mit Holz geheizt.
Bei Solarthermie Wiki findet man als groesster Anwender China. Die Fr Seite zeigt die
aktuellere Zahlen. Bereits 2017 stand dort 70% der WW Installierten Basis an ST.
https://fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89nergie_solaire_thermique
Das spricht Baende, mehr als doppelt soviel als alle andere zusammen.
Die Englische Wiki ueberspringt diese Statistik, die installed base in US liegt im unteren einstelligen prozentbereich. Man hat ja (und hat zu haben) Oel.
In China habe ich in der Provinz Guang-Dong gelebt, etwas südlich von der Stadt Guang-Zhou. Das Klima war heiss und tropisch und eigentlich ideal für Solar. Aber ich habe kein PV gesehen und wenig Thermie. Hat mich gewundert, und ich habe meine Kollegen gefragt warum man hier in der prallen Sonne nicht Sonnenenergie nutzt. Antwort: "ja, wir haben die Vakuum-Röhrenkollektoren, aber das Vakuum ist nach 5 Jahren weg und dann sind sie schlechter als Flachkollektoren, das hat Enttäuschung und Vorsicht verursacht".
Da ich selber meine grosse Studienarbeit über Hochvakuum-Beschichtungstechniken geschrieben habe, hätte mich schon interessiert was da falsch gemacht worden ist.
Bewundernswert wie gut Sie französisch können :)
Ich hab das nie gelernt aber kann es ganz langsam lesen und verstehe dann so etwa drei Viertel.
Wärmepumpen sind ja bestenfalls fuer die Zwischensaison geeignet im Norden?
Luft-Wärmepumpen werden den (technisch völlig unqualifizierten) Finnen so verkauft, dass da kostenlose Wärme aus der Erde kommt. Die Öko-Oma glaubt das dann und bekommt eine Stromrechnung von 250E/Monat (so ging es meiner Sekretärin). Dann ist die Enttäuschung gross.
Luftwärmepumpen sind im Norden wertlos denn sie vereisen, und etwa unter +10C ist die Leistungsziffer derart schlecht dass man besser direkt mit Infrarotstrahlern heizt.
Aber die wirklich relevanten Heizkosten sind im Winter so um -5 bis -25C.
Erdwärmepumpen sind in FIN teuer weil wir fast überall Felsen im Boden haben, das macht das Bohren von Wärmetauscher-Sonden teuer. Wasser aus den Seen wird genutzt, ok, geht, aber erfordert dann lange Leitungen.
Biomasse wenn keine Getreideboeden gebunden und event. Chemie
dafuer zum Einsatz kommt.
Ja, korrekt, ist so.
Die finnische Biomasse wäre in erster Linie Bruchhlz aus dem Wald. Das ist reichlich vorhanden, etwa Sturmschäden oder wegen Krankheiten abgestorbene Bäume. Da lässt sich Holz ernten ohne dass irgendwas ökologisch böses gemacht wird. Im Gegenteil, der Wald wird gesünder wenn man die vermodernden und kranken und umgekippten Bäume da rausholt. Das Problem ist rein finanziell. Wenn man 2-3 Leute losschickt mit Sägen und Winde und Trecker mit Anhänger, dann kostet die mit dem Holz erzeugte kWh das Doppelte als aus der Kernkraft.
Weil ich meine eigene Arbeitszeit als Rentner nicht rechne, ist für mich Brennholz ganz besonders verlockend. Im Walde die Motorsäge schwingen spart mir das Fitness-Center, ist sogar noch Geld wert ;)
Wegen Flexibilitaet, Sauberkeit und Gefahrlosem Betrieb waere die Fusion bestimmt
die bessere Brueckenloesung fuer die EE volatilitaet. Mal sehen mit Wendelstein und ITER Cadarache. Solange wird Kern unumgaenglich bleiben. Die Zoegerliche Investitionen in die Fusionsforschung wundern mich einfach. Im Moment setzen wir auf Gas um Stromspitzen und Flauten bei EE abzufangen. Kernenergie moegen wir nicht in Deutschland, aber wie soll es weitergehen.
Die Fusion sehe ich ehrlich gesagt nicht so schnell kommen. Sie ist technisch so aufwendig dass sie zu teuer wird. Und wir kommen mit der Fission ja noch tausende Jahre weiter. Kernenergie mögen die Deutschen nicht, das kommt aus der Ökobewegung und hat sich etabliert. Teils ist es "German Angst". Teils ist der Ausstieg reiner Populismus, etwa von Merkel gross propagiert um sich die Sympathie der Grünen zu erkaufen.
Eine EE-basierte Energieversorgung wäre sehr erfreulich, unterstütze ich. Aber was da energiepolitisch abläuft in D, ist eine absichtlich nur halb durchgeführte Energiewende. Man hat EE-Erzeugung gefördert, aber sämtliche Integrationsmassnahmen glatt vergessen. EE produziert zur falschen Zeit am falschen Ort. Das muss man als Fakt akzeptieren. Die Integrationsmassnahmen wären massiver Netzausbau, Verbrauchersteuerung, Schwarmspeicher für PV, Sektorenkopplung, und eine generelle Verkehrswende. Kommt alles in die Zeitung, wird aber nicht gemacht. Weil dann EE nämlich weit teurer werden als Kern.
Die Kern-Befürworter in FIN rechnen das den Grünen vor. Die sagen dann resigniert "ok aber wenigstens ein bischen Windkraft wollen wir haben". Und so sind die EE ein Nischenprodukt, wie biologische Möhren im Supermarkt.