Karyptis schrieb am 21.07.2023 20:43:
Das Antidiskriminierungsgesetz ist so unnötig wie ein Kropf.
Ein Beispiel ist das kostenlose Girokonto für Personen bis 25 bei gewissen Sparkassen. Es gibt keinerlei sachlichen Grund eine Altersgrenze für die Gebührenpflicht einzuführen, es ist eine klare Diskriminierung aufgrund des Alters, da Einkommen, Vermögen, Geschäftsfähigkeit, usw. keine Rolle spielt.
Dennoch lehnen Gerichte entsprechende Klagen auf Basis des Antidiskriminirungsgesetzes ab, welches die Diskriminierung aufgrund des Alters verbietet.
Wenn es das Gesetz nicht schafft, eine so klare Diskriminierung aufgrund des Alters zu unterbinden, dann schützt es auch sonst niemanden.
Insofern ist das Gesetz offensichtlich nutzlos und kann weg.
So eine Diskussion hatten wir schon mal. Ich hatte damals gefragt, ob hier nur das biologische Alter relevant sein kann/sollte. Warum nicht auch das "Alter des Vertrages". Warum müssen Bestandskunden für dieselbe Leistung mehr zahlen, als Neukunden? (z.B. bei Internet-/Telefonverträgen).
Damit will ich auf einen generelleren Punkt hinaus: die Wahl der Kriterien, für die eine Gleichstellung gefordert wird, hat eine gewisse Beliebigkeit.
Im "Grundlagenpapier zur Reform des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG)" steht z.B.:
Ebenfalls nicht vom AGG erfasst ist das Merkmal „sozialer Status“. Dadurch besteht kein
Schutz vor Benachteiligungen, die an die Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen
Schicht, den Bildungsstand und die finanzielle Leistungsfähigkeit anknüpfen. Beispiels-
weise können Bezieher*innen von Sozialleistungen ausdrücklich von Wohnungsangebo-
ten ausgeschlossen werden.
Schliesst "soziale Status" z.B. den reichen/wohlhabenden (Geld-)Adel mit ein? (Ungleichbehandlung "aufgrund der Geburt"). Werden Angehörige des reichen/wohlhabenden (Geld-)Adels, die nicht dem Zwang von fremdbestimmter Lebenszeit (Arbeit für den Lebensunterhalt) unterliegen, jetzt ebenfalls zum Arbeitsdienst verdonnert? Oder ist der (Geld-)Adel - als Bürger dieses Landes wie Du und ich - weiterhin draussen vor?
Oder ist es kein Nachteil, wenn Du jede Woche 40 Stunden arbeiten musst, um Deinen Lebensunterhalt bestreiten zu können, während andere ihren Grund und Boden oder ihr Geld - und damit andere - für sich arbeiten lassen können?
Geht es bei der "Gleichstellung" (oder "Gleichmachung"?) nur um die niederen Schichten? Kapitalismus für die Elite und Sozialismus/Kommunismus für die breite Masse?