> > Ja ja, der Kolonialismus ist an allem schuld, in Afrika gäbe es sonst
> > blühende Landschaften ... er ist zwar schon etliche Jahrzehnte
> > vorbei, und zum Waffenkaufen und Kriege gegeneinander führen reicht
> > es auch ohne den Westen (oder Osten, den Beitrag wollen wir hier auch
> > mal erwähnen), wobei man gerne weiter Geld und Unterstützng annimmt
> > und sich dabei aktiv vom Westen verarschen lässt.
>
> --> ich rede nicht von blühenden landschaften, sondern von einer
> unnatürlichen entwicklung,da über jahrhunderte hinweg verwendung der
> bodenschätze, herrschaft und bildung von kolonialmächten und
> apartheid dominiert bzw. geprägt wurden und ethnische grenzen sowie
> funktionierende machtstrukturen willkürlich verändert wurden.
> wer dann jetzt mit !selber schuld! sprüchen kommt (so berechtigt sie
> im einzelnen auch seien mögen) zeigt eigentlich nur das er keine
> ahnung hat welchen einluß die zeit des kolonialismus auf den jetzigen
> zustand hat.
> dadurch hatte afrika nicht die chance einer normalen entwicklung, und
> der rest der welt trägt seinen mehr oder minder großen anteil daran.
> europa ganz bestimmt nicht als letzes.
> wer das nicht verstehen will, und dümmliche sprüche bringt ala
> "sollen doch selbst ne mauer bauen" ist wahrscheinlich selbst
> frustriert ob der bitteren wahrheiten.
O.K. Nehmen wir das mal bis hier hin. Bei allen Einschränkungen,
wenns und abers zur obigen Argumentation, ist eine derartige
Mitverantwortung Europas nicht grundsätzlich zu bestreiten.
1.) Die daraus resultierende Konsquenz kann aber niemals darin
bestehen, daß wir beliebig lange beliebig viele Flüchtlinge mehr oder
wenig unkontrolliert zu uns kommen lassen.
2.) Auch kann jegliche "Wiedergutmachung" nicht darin bestehen, daß
Europa in rauhen Mengen günstige
Import-/Exportkonditionen/Entwicklungshilfe/Wirtschaftshilfe gewährt,
und Afrika ansonsten unter dem Motto "macht ihr mal" sich selbst
überlässt.
3.) Doch jegliche aus 2.) sich ergebende Konsequenz, nämlich eine wie
auch immer geartete Mitbestimmung von aussen, würde -sowohl von den
Afrikanern, als auch von vielen "linken" Europäern- sofort als
"Bevormundung", "Einmischung in innere Angelegenheiten" und als
"neuer Kolonialismus" diffamiert.
4.) Unter diesem Gesichtspunkt waren die Befreiungs- und
Unabhängigkeitsbewegungen der ehemaligen afrikanischen Kolonien auf
lange Sicht eigentlich ein Segen für die Kolonialmächte: Da man sie
ja meist mit Gewalt und Schimpf und Schande aus dem Land jagte, waren
sie guten Gewissens der weiteren Gesamtverantwortung für diese Länder
enthoben: Sie "durften" ja nicht mehr. Und verfolgten jetzt erst
recht nur noch politische und wirtschaftliche Eigeninteressen.
Und die Überheblichkeit der Befreiungsbewegungen - "wir sind jetzt
genauso ein Staat wie alle anderen auf der Welt mit allen Rechten
(einen Scheissdreck waren sie in den meisten Fällen, mindestens in
Afrika)) rächte sich bitter.
Weder waren man auch nur annähernd in der Lage, ein modernes
Staatswesen aufzubauen oder auch nur das vorhandene "am Laufen zu
halten", noch hatte man den jetzt nur noch politischen oder
wirtschaftlichen Bestrebungen der "entwickelten" Welt irgendwas
entgegenzusetzen.
Von daher ist die Situation verfahren - ohne reale direkte
Einflußmöglichkeiten auch kaum reale Hilfsmöglichkeiten, und wie
"Hilfe" hier aussehen könnte, da scheiden sich die Geister sowieso.
> das ist mir zu glatt. der moralische standpunkt existiert bei dir
> immer nur theoretisch. und bevor jetzt wieder die gutmenschen-sprüche
> kommen: praktische vernunft lehrt, dass ohne ethische maßstäbe (nicht
> nur auf dem papier) keine gesellschaft überleben wird.
Vollkommen richtig. Nur: Auch ethische Maßstäbe haben einen
begrenzten "Gültigkeitsbereich", nämlich der der Gesellschaft, für
die er gilt. Und das ist noch lange nicht die ganze Welt, sondern in
diesme Fall eben nur Europa, bzw. "der Westen".
> und das gilt im zeitalter der massenvernichtungswaffen erst recht.
In der Hand der "entwickelten" Länder sind diese Waffen genau 1x
eingesetzt worden, danach nie wieder. Hier scheint das mit der
"Ethik" funktioniert zu haben.
> diese ganze fressen_oder_gefressen_werden-logik wird früher oder
> später in der katastrophe enden.
Nun ja, nach Darwin ist es das Normalste der Welt ...
Gruss,
TecDoc
> > blühende Landschaften ... er ist zwar schon etliche Jahrzehnte
> > vorbei, und zum Waffenkaufen und Kriege gegeneinander führen reicht
> > es auch ohne den Westen (oder Osten, den Beitrag wollen wir hier auch
> > mal erwähnen), wobei man gerne weiter Geld und Unterstützng annimmt
> > und sich dabei aktiv vom Westen verarschen lässt.
>
> --> ich rede nicht von blühenden landschaften, sondern von einer
> unnatürlichen entwicklung,da über jahrhunderte hinweg verwendung der
> bodenschätze, herrschaft und bildung von kolonialmächten und
> apartheid dominiert bzw. geprägt wurden und ethnische grenzen sowie
> funktionierende machtstrukturen willkürlich verändert wurden.
> wer dann jetzt mit !selber schuld! sprüchen kommt (so berechtigt sie
> im einzelnen auch seien mögen) zeigt eigentlich nur das er keine
> ahnung hat welchen einluß die zeit des kolonialismus auf den jetzigen
> zustand hat.
> dadurch hatte afrika nicht die chance einer normalen entwicklung, und
> der rest der welt trägt seinen mehr oder minder großen anteil daran.
> europa ganz bestimmt nicht als letzes.
> wer das nicht verstehen will, und dümmliche sprüche bringt ala
> "sollen doch selbst ne mauer bauen" ist wahrscheinlich selbst
> frustriert ob der bitteren wahrheiten.
O.K. Nehmen wir das mal bis hier hin. Bei allen Einschränkungen,
wenns und abers zur obigen Argumentation, ist eine derartige
Mitverantwortung Europas nicht grundsätzlich zu bestreiten.
1.) Die daraus resultierende Konsquenz kann aber niemals darin
bestehen, daß wir beliebig lange beliebig viele Flüchtlinge mehr oder
wenig unkontrolliert zu uns kommen lassen.
2.) Auch kann jegliche "Wiedergutmachung" nicht darin bestehen, daß
Europa in rauhen Mengen günstige
Import-/Exportkonditionen/Entwicklungshilfe/Wirtschaftshilfe gewährt,
und Afrika ansonsten unter dem Motto "macht ihr mal" sich selbst
überlässt.
3.) Doch jegliche aus 2.) sich ergebende Konsequenz, nämlich eine wie
auch immer geartete Mitbestimmung von aussen, würde -sowohl von den
Afrikanern, als auch von vielen "linken" Europäern- sofort als
"Bevormundung", "Einmischung in innere Angelegenheiten" und als
"neuer Kolonialismus" diffamiert.
4.) Unter diesem Gesichtspunkt waren die Befreiungs- und
Unabhängigkeitsbewegungen der ehemaligen afrikanischen Kolonien auf
lange Sicht eigentlich ein Segen für die Kolonialmächte: Da man sie
ja meist mit Gewalt und Schimpf und Schande aus dem Land jagte, waren
sie guten Gewissens der weiteren Gesamtverantwortung für diese Länder
enthoben: Sie "durften" ja nicht mehr. Und verfolgten jetzt erst
recht nur noch politische und wirtschaftliche Eigeninteressen.
Und die Überheblichkeit der Befreiungsbewegungen - "wir sind jetzt
genauso ein Staat wie alle anderen auf der Welt mit allen Rechten
(einen Scheissdreck waren sie in den meisten Fällen, mindestens in
Afrika)) rächte sich bitter.
Weder waren man auch nur annähernd in der Lage, ein modernes
Staatswesen aufzubauen oder auch nur das vorhandene "am Laufen zu
halten", noch hatte man den jetzt nur noch politischen oder
wirtschaftlichen Bestrebungen der "entwickelten" Welt irgendwas
entgegenzusetzen.
Von daher ist die Situation verfahren - ohne reale direkte
Einflußmöglichkeiten auch kaum reale Hilfsmöglichkeiten, und wie
"Hilfe" hier aussehen könnte, da scheiden sich die Geister sowieso.
> das ist mir zu glatt. der moralische standpunkt existiert bei dir
> immer nur theoretisch. und bevor jetzt wieder die gutmenschen-sprüche
> kommen: praktische vernunft lehrt, dass ohne ethische maßstäbe (nicht
> nur auf dem papier) keine gesellschaft überleben wird.
Vollkommen richtig. Nur: Auch ethische Maßstäbe haben einen
begrenzten "Gültigkeitsbereich", nämlich der der Gesellschaft, für
die er gilt. Und das ist noch lange nicht die ganze Welt, sondern in
diesme Fall eben nur Europa, bzw. "der Westen".
> und das gilt im zeitalter der massenvernichtungswaffen erst recht.
In der Hand der "entwickelten" Länder sind diese Waffen genau 1x
eingesetzt worden, danach nie wieder. Hier scheint das mit der
"Ethik" funktioniert zu haben.
> diese ganze fressen_oder_gefressen_werden-logik wird früher oder
> später in der katastrophe enden.
Nun ja, nach Darwin ist es das Normalste der Welt ...
Gruss,
TecDoc