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  • Member of the Inner Party

mehr als 1000 Beiträge seit 27.02.2004

Tacheles:

Ein paar Anmerkungen:

Zum einen widert es mich an, wie hier im Forum
von Menschen gesprochen wird. Da spricht der
Nick 'Absynthist' von "Eindringlingen". Wohl
die Birne vernebelt, was?

Das ist nur ein Beispiel.

Scheinbar ist der Deutsche nicht nur ein guter
Fussballspieler (Gratulation, Jungs. Weiter so!),
sondern auch noch hochgradig xenophob. Jemand
anderes koennte mir ja was 'wegschnappen, gelle?

Dabei frage ich mich, was so ein Lebensmittelpaket
beim Aldi kostet. 10 Euro? 12? Auf die Woche
gerechnet macht das maximal 100 Euronen mit
Taschengeld. Davon werden die Neureichen (gell,
Freedomforce) schon nicht arm, keine Bange.

Davon abgesehen vertrete ich die Meinung, dass
sich Menschen auf dieser Kugel dort aufhalten
duerfen sollten, wo es ihnen beliebt. Das
schliesst Privatraeume (Wohnung) jedoch aus.
Das ist beliebte Polemik von
Einwanderungsgegnern. Wer fuer Einwanderung sei,
muesse angeblich auch bereit sein, Einwanderer
bei sich in der Wohnung aufzunehmen. Bloedsinn.
Die Nationalisten widersprechen sich naemlich
selbst. Wer einwandert, wandert in einen Staat,
der den Nationalisten ja ueber alles geht, ein,
und nicht in eine Wohnung.

Und weil wir grade beim Thema sind: Was ist
ein Staat? Momentan sieht es so aus, als ob das
ein Gebilde ist, welches von einer Elite
gesteuert wird, und deren Gesetzen sich alle
anderen zu unterwerfen haben. Nach Demokratie
sieht das nicht aus. Machen wir uns nichts vor:
Demokratie geht nicht. Alle Modelle haben mehr
oder minder versagt. Diktatur ist auch nicht.
Theokratie? Dafuer gibt es zu viele Atheisten
und Agnostiker. Was bleibt, ist die Erkenntnis,
dass das Konzept eines Nationalstaates in
Zeiten voelliger Globalisierung ausgedient hat.
Ein Staat ist nur mehr eine eingefaerbte Flaeche
auf einer Landkarte mit 'ner Linie drumrum.
Innerhalb dieser Flaeche gelten Normen und Regeln.
Es ist blosse Willkuer, dass jene ploetzlich
jenseits der Linie nicht mehr gelten. Der
Hitlergruss ist in D verboten, hier in AU nicht.
Wie ist diese Diskrepanz in der Bewertung der
Wuerde und Moral von Menschen zu erklaeren. Sind
die Deutschen besser oder schlechter aus die
Aussies? Es heisst immer 'Gleiches Recht fuer alle'.
Offenbar sind manche gleicher.

Der Nationalstaat an sich koennte ohne Probleme
abgeschafft werden, ohne dass man Lebensqualitaet
einbuessen muesste. Vielmehr sollte ein Staat ein
Konglomerat aus seinen Einzelkomponenten sein und
sich dynamisch den Gegebenheiten anpassen. Der
Staat sollte soviel regulieren wie noetig, aber
so wenig wie moeglich. Vor allem aber sollte er
ein Zusammenleben seiner Bevoelkerung ermoeglichen.
Denn letztlich besteht es daraus. Oder sollte er
zumindest.

Apropos Normen und Regeln: Auch hier ist vieles
ueberfluessig. Triviales Beispiel Mord. Jeder
mit ein bissl Grips weiss, dass das Toeten eines
anderen Menschen nicht in Ordnung ist. Gemacht
wird es trotzdem. Deswegen ist Mord ja auch nicht
verboten, sondern steht nur unter (zu Recht)
schwerer Strafe. So steht es auch kurz und
praegnant im Gesetzestext. Nun gibt es in D aber
fuer jeden Furz ein Gesetz oder eine Vorschrift.
Hier besteht Handlungsbedarf.

Um nochmal auf die Einwanderer zurueckzukommen:
Ich habe in einem fremden Land eine Chance
bekommen, die ich nutze. Gleichzeitig raeume ich
jedem anderen eine Chance in D ein.
Selbstverstaendlich wird es einem so schwer wie
moeglich gemacht. Aber am Ende winkt die Aussicht,
Mitglied einer neuen Gesellschaft zu sein. Das
Warum muss jeder fuer sich selbst ausmachen.
Niemand anders hat das Recht, darueber zu urteilen.
Viele fragen mich, warum ich aus D nach AU bin,
wo es doch D so gut geht. Wenn die wuessten...

Gruss,
O'Brien

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